Essen. Warum möchten junge Leute in Essen studieren? Warum haben sie sich für bestimmte Fächer entschieden? Wir sprachen mit neuen Studenten während der Erstsemester-Begrüßung im Stadion an der Hafenstraße. Die Antworten von Heimatverbundenen und Weitgereisten.
Das gab’s noch nie: Die Universität Duisburg-Essen lud am Montag ihre Studienanfänger zur Begrüßung ins Stadion an der Hafenstraße ein. Rund 3500 junge Leute kamen – zum Teil mit Herzklopfen, neugierig und alle in dem Bewusstsein, dass da gerade ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Wir sprachen mit fünf Erstsemestern über ihre Erwartungen und warum es die Uni Duisburg-Essen sein sollte.
Franziska ist aufgeregt. Gerade 18 hat sie sich für Soziologie eingeschrieben. Die Essenerin will in ihrer Heimatstadt studieren. „Ich wohne noch zu Hause und habe hier meinen Freundeskreis.“ Bereits bei der Einführungs-Veranstaltung hat Franziska gemerkt, „dass ich hier anders lernen und mich behaupten muss, als an der Schule“. Ein wenig Angst hat sie davor, „im Moloch einer großen Universität unterzugehen“. Wo sie mit ihrem Studium später ‘mal landen wird, interessiert die junge Frau noch nicht. „Erst mal will ich mich auf das Studium konzentrieren.“
Medien- und Kognitionswissenschaften wird Surya studieren. „Ich hatte bereits einen Studienplatz für Tiermedizin in München, aber das war mir zu weit weg“, gesteht die 19-Jährige. Auch sie bleibt ihrer Heimatstadt treu und hat sich für ein Fach entschieden, „dass es in dieser Kombination nur hier gibt“. Auch Fatima weiß, dass sie jetzt in ein neues Leben startet. Die 18-Jährige ist überglücklich. Sie hat einen Medizin-Studienplatz. Der Abschied von ihrer Familie ist der Sauerländerin schwergefallen. „Ich habe meiner Mutter sehr viel im Haushalt geholfen.“ Dass sie in Essen gelandet ist, freut sie aber: „Die medizinische Fakultät hat einen guten Ruf.“
Ein Studium – zu 80 Prozent auf Englisch
David, der Ire, ist der Liebe wegen nach Deutschland gekommen. Er ist schon 28 und hat sich für den Studiengang Computerwissenschaften entschieden. „Das Studium wird zu 80 Prozent auf Englisch und zu 20 Prozent auf Deutsch abgehalten. Für mich perfekt.“ David wird weiterhin in Düsseldorf wohnen. „Bei den guten Verkehrsanbindungen kein Problem“.
Noch fremd ist die Welt, die Nazmir in den vergangenen zwei Monaten kennengelernt hat. Der 22-Jährige kommt aus Bangladesch, studiert Maschinenbau. In seiner Heimat hat er im Goethe-Institut Deutsch gelernt. „Ich muss mich noch sehr anstrengen“, betont Namir. Die Uni Duisburg-Essen hat er gewählt, „weil meine Lehrer am Goethe-Institut davon nur Gutes berichtet haben“. Er wird noch etwas brauchen, bevor er sich heimisch fühlt. „Aber ich habe schon viele Kontakte geknüpft. Die offene Art der Menschen macht es mir leicht.“