Essen. . Der 28-jährige Daniel D. soll seine Freundin am 22. April aus Eifersucht mit fünf Messerstichen schwer verletzt haben. Die 31-Jährige beklagt, sie habe ihn danach vergeblich darum gebeten, einen Krankenwagen für sie zu rufen. Nun steht der Mann vor dem Schwurgericht. Der Vorwurf: versuchter Totschlag.
Sein Hab und Gut passt in eine Tasche. Damit nistet sich der 28-jährige Daniel D. unter anderem bei seiner Freundin in Katernberg ein. „Er hat sich auf meinem Haushalt ausgeruht“, beklagt sich die 31-Jährige.
Es gibt Ärger und Versöhnung, bis die Frau die Nase voll hat und ihn am 22. April nach einem Streit endgültig vor die Tür setzen will. Das endet in einem Blutbad. Ohne Vorwarnung soll er sie mit fünf Messerstichen schwer verletzt haben. Er traf die Freundin unter anderem am Hals. Der Stich verfehlte nur knapp die Schlagader. Daniel D. erinnert sich angeblich nicht daran. „Es geht mir schlecht davon. Ich möchte wissen, was wirklich passiert ist“, sagt der in Frankreich Aufgewachsene mit leichtem Akzent. Das Schwurgericht will dies aufklären: Seit gestern muss sich der 28-Jährige unter anderem wegen versuchten Totschlags verantworten.
„Jetzt verblute ich“, habe sie gedacht, erinnert sich die 31-Jährige vor Gericht an das Geschehen. Auf dem Boden habe sie gelegen, „in einer riesigen, warmen Blutlache“. Nach ihrer Schilderung bat sie ihn vergeblich darum, einen Krankenwagen für sie zu rufen. Erst später, als er eingeschlafen sei, habe sie selber Hilfe holen können.
Eifersucht soll ein stetiges Problem in der Beziehung gewesen sein. Am Tattag will er auf Facebook gesehen haben, dass sie „fremdgegangen“ sei. Sie bestreitet das: „Ich hatte keinen anderen Freund.“ Er sei sogar auf ihr Smartphone eifersüchtig gewesen, wenn sie sich mit einem Spiel beschäftigt habe, erklärt die Frau. Drogen gehörten zum Alltag, Haschisch und Amphetamine ebenso. Zwei bis vier Gramm will der Angeklagte täglich zu sich genommen haben. Sie bezweifelt das. Zu ihrem eigenen Konsum möchte die 31-Jährige keine Angaben machen. Für den Prozess sind drei weitere Verhandlungstage angesetzt.