Essen. Die Polizei hat bereits Hundertschaften, Spürhunde und Hubschrauber eingesetzt, um den geistig behinderten Pierre Pahlke zu finden. Der 21-Jährige ist seit dem 17. September um 19 Uhr spurlos verschwunden. Die Anteilnahme der Bevölkerung am Fall Pierre ist sehr groß. Sogar im Internet bilden sich Suchteams.
An diesem Dienstag ist es genau drei Wochen her, dass der 21 Jahre alte Pierre Pahlke auf rätselhafte Weise verschwand. Drei Nerven aufreibende Wochen, in denen sich trotz fieberhafter Suche keine einzige Spur ermitteln ließ. Der geistig behinderte junge Mann ist spurlos verschwunden. Es ist eine dramatische Suche, an der sich neben Hundertschaften, Spürhunden und Hubschraubern der Polizei, auch die verzweifelten und erschöpften Eltern und nun offenbar sogar freiwillige Suchteams beteiligen.
Im Essener Polizeipräsidium koordiniert eine Ermittlungskommission die Suche nach Pierre Pahlke, der in der Heimstatt Engelbert (Manderscheidtstraße) lebt und am Dienstag, 17. September, um 19 Uhr zum letzten Mal im Netto-Discountmarkt auf der Hubertstraße gesehen wurde. „Die Vermisstenfahndung dauert an“, sagt Pressesprecher Peter Elke und fügt hinzu: „Wir können eine Straftat, schlimmstenfalls ein Kapitaldelikt, nicht mehr ausschließen.“
Personen aus Umfeld werden befragt
Hinweise zum Fall Pierre laufen inzwischen aus der gesamten Rhein-Ruhr-Region auf: aus Bochum und Oberhausen, aus Duisburg und Düsseldorf. „Aber das sind Orte, die Pierre aufgrund seines Entwicklungsstandes niemals aus eigener Kraft erreicht haben kann“, so der Polizeisprecher.
Deshalb kehren die Fahnder immer wieder in jenes übersichtliche Frillendorfer Quartier zurück, in dem sich Pierre seit einem Jahr bewegt. Es ist der Mini-Kosmos zwischen der Heimstatt Engelbert, dem Trinkgut-Markt nebenan, den er mehrfach am Tag frequentiert hat und der Hubertstraße. „Wir befragen Personen aus seinem Umfeld“, sagt der Polizeisprecher, der allerdings detaillierte Auskünfte verweigert - mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen.
Unterstützung über Facebook
Die Anteilnahme der Bevölkerung am „Fall Pierre“ bleibt enorm. In der Heimstatt Engelbert, wo er im Juli 2012 aufgenommen wurde, herrscht nach Angaben von Geschäftsführer Günter Oelscher „tiefe Betroffenheit“. Der Fall sei sorgfältig geprüft worden und Oelscher bescheinigt dem Personal, „Pierre stets umsichtig betreut zu haben“. Viel Zulauf erfährt unterdessen die Facebook-Seite „Pierre vermisst“. Sie ist ein Ort voller Hoffnung und Flehen. „Ich bete für die Eltern, dass er heil wieder nach Hause kommt“, schreibt ein Nutzer. Alina, eine andere Nutzerin, will Pierre im Bochumer Bermudadreieck gesehen haben. Und dann ist von „Suchteams“ die Rede, die auf eigene Faust das Ruhrgebiet durchkämmen - etwa im Bereich „Oberhausen Hbf, Mülheim Styrum und Centro“.
Die Essener Polizei erbittet Hinweise unter 0201/829-0 oder per Notruf 110.