Frintrop/Dilldorf. .

Viele Essener wollen an diesem Samstag, 5. Oktober, Flagge zeigen, wenn Rechtsextreme in Frintrop und Kupferdreh Stimmung gegen Asylbewerber machen.

So ruft das Bündnis „Essen stellt sich quer“ zu zwei Gegendemonstrationen auf, die bei der Polizei von 12.30 bis 15 Uhr (Frintrop, Im Neerfeld) und von 14 bis 16.30 Uhr (Kupferdreh, Oslenderstraße) angemeldet sind. Damit wollen sie der als verfassungsfeindlich eingestuften Bewegung Pro NRW die Stirn zeigen, die mit der provokativen Parole „Asylmissbrauch bekämpfen“ in Essen unterwegs ist.

Insbesondere in der Kupferdreher Bürgerschaft regt sich Unmut über die nicht willkommenen Demo-Touristen. Der Runde Tisch Dilldorf etwa stellt sich demonstrativ vor die rund 70 Bewohner des Behelfsheims Dilldorfschule und geißelt die „beleidigenden und vorverurteilenden Aussagen“ gegen die Heimbewohner. Etwa die Hälfte der Neuankömmlinge sind Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien.

Ursprünglich wollten die Rechtsextremen unmittelbar vor der alten Schule in der Oslenderstraße protestieren. Das hat die Polizei ihnen jedoch untersagt. Nun müssen sie auf der anderen Seite der Autobahn A 44 aufziehen - am Kreisverkehr Hammerstraße/Rodbergerstraße.

Ein kräftiges Zeichen setzen in Kupferdreh auch die katholische und evangelische Kirche. Die Kirche St. Mariä Geburt öffnet am Samstag ihre Pforten von 14.30 bis 17 Uhr zum gemeinsamen Gebet.. „Wir heißen die Flüchtlinge ausdrücklich willkommen“, sagt Pfarrgemeinderatsmitglied Christian Sieg, der für die SPD dem Bezirksparlament angehört. „Wir Christen“, sagt er, „wollen den Samaritergedanken in den Vordergrund rücken“.