Erstmals verleiht am kommenden Sonntag die Stiftung Universitätsmedizin an der Uniklinik Essen ihren mit 200 000 Euro dotierten Medizinpreis. Eine Veranstaltung für Mediziner – und ebenso für Laien. Denn für die Preisträger galt es nicht nur, in Laboren, an Universitäten und in Kliniken innovative Projekte zu entwickeln, sie mussten eine weitere Hürde nehmen: Projekte aus der Spitzenmedizin so aufbereiten und präsentieren, dass sie für Laien verständlich und nachvollziehbar sind. Womit sich der Kreis von der Lehre über die Versorgung bis hin zum potenziellen Patienten schließt.
Wissenschaft zum Nachvollziehen, die am Sonntag bei der Präsentation in der Philharmonie Essen von Filmeinspielern flankiert wird, um etwa folgendes Preisträgerprojekt von Professor Thomas Bajanowski zu verdeutlichen. Er entwickelte „eine virtuelle Leichenschau, bei der Medizinstudenten anatomische Kenntnisse vertiefen können“. Wer sich - ganz praktisch - über lange Wartezeiten auf Klinikfluren ärgert, kann Sandra Hoffarth zuhören, die mit „der Einführung von Tablet-PCs für Patienten die Arbeitsabläufe in Krankenhäusern effizienter gestalten und damit Wartezeiten reduzieren“ will. Ein weiterer Preisträger: Dr. Zoltan Mathé. Er punktete bei der Jury mit „einem Konservierungskonzept, das die Lebensdauer von Spenderlebern bei Organtransplantationen verlängert“.
Allein die Sparte Forschung wird bei der Preisverleihung mit 100 000 Euro bedacht. Denn „Forschung ist der Motor des medizinischen Fortschritts. Da Forschungsvorhaben jedoch oft sehr abstrakt sind, finden Förderprojekte in der Öffentlichkeit oft wenig Gehör“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Universitätsmedizin, Professor Karl-Heinz Jöckel.
Drei weitere Preise werden in der Kategorie Krankenversorgung vergeben für Projekte aus der Pflege, der Teamarbeit und ärztlicher Versorgung. Beworben haben sich 59 Mitarbeiter de Uniklinik Essen sowie der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen.