Essen/Gelsenkirchen. . Auf Drängen der Landesregierung muss die Stadt Essen ihre Starenkästen auf der A 40 an der Grenze zu Gelsenkirchen abbauen. Verkehrsminister Groschek (SPD) hat nun erstmals mit detaillierten Unfallzahlen belegt, dass der Streckenabschnitt seit dem Autobahnausbau kein Unfallschwerpunkt mehr ist. Die Radaranlagen bei Kray bleiben übrigens stehen.

Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat auf eine kleine Anfrage des Essener FDP-Abgeordneten Ralf Witzel erstmals genau die Entwicklung der Unfallzahlen an den städtischen Radarüberwachungsanlagen auf der A 40 dokumentiert.

Die Stadt Essen muss die Blitzer an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen – die Geräte brachten ihr zuletzt über 800.000 Euro jährlich ein – auf Drängen der Landesregierung abbauen, weil der überwachte Streckenabschnitt nach dem Autobahnausbau kein Unfallschwerpunkt mehr ist. Das belegt Groschek nun mit der Statistik, nach der 2004 in Fahrtrichtung Dortmund 52 Verkehrsunfälle registriert worden waren. Nach der Installation der Radarkontrollen waren es 2008 sogar 54, nach dem Ausbau mit eingeschalteten Kameras lediglich 30 (Januar - September 2012) – mit abgedeckten Blitzern sogar nur noch 13 (Oktober 2012 - Juni 2013).

In entgegengesetzter Fahrtrichtung (Duisburg) ist der Trend ähnlich: Nach der Erweiterung auf drei Fahrbahnen sank die Zahl der Unfälle von 54 auf zehn (Januar bis September 2012). Als die Blitzer in der Folge abgedeckt waren, stieg sie lediglich auf 15 (Oktober 2012 bis Juni 2013).

Stadt Essen verhandelt aktuell mit Straßen NRW

Groscheks Fazit: „Seit dem Ausbau der Autobahn A 40 und dem Umbau der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Süd ist in keiner der beiden Fahrtrichtungen eine Unfallhäufungsstelle erkennbar.“ Dieser Ausbau, so der Minister, sei also „maßgeblich für die Verbesserung der Verkehrssicherheit“.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte die Stadt Essen nach einem öffentlichen Streit zwischen der Kommune und dem Minister am 12. September angewiesen, die Überwachungsanlage abzubauen. Geschehen aber ist das bislang nicht: „Wir handeln gerade mit dem Landesbetrieb Straßen NRW den Aufhebungsvertrag aus“, sagt Essens Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Wann die vier Starenkästen nun verschwinden, sei ohnehin zweitrangig, so Kromberg: „Die Anlage ist ja nicht mehr in Benutzung.“

Nur der Sicherheit wegen: Weiter scharf geschaltet sind die Blitzer in der Buderuskurve der A40 bei Kray!

Zuletzt passierten die Kontrollstelle nach Angaben des Ministers 54.500 Fahrzeuge in Richtung Duisburg, 1000 weniger Richtung Dortmund. Seit 2004 hatte sich die Zahl der durchschnittliche tägliche Verkehr (DTV) nur geringfügig verringert.