Werden hat wieder Parkplätze. Das ist die gute Nachricht. Und Andreas Göbel, Vorsitzender des Werdener Werberings, hat auch gleich mal nachgezählt. Das Ergebnis: Auf dem Gelände der ehemaligen Parkpalette stehen oberiridisch 35 Kurzeitparkplätze zur Verfügung, im Umfeld des Lehrerparkplatzes 12 bzw. ab 14 Uhr 39 Stellplätze, Göbel: „Damit sind im Bereich des Schwimmbades/Joseph-Breuer-Straße und der Körholzstraße/Grafenstraße ungefährt 20 kundenfreundliche Parkplätze mehr vorhanden als noch zu Zeiten der Parkpalette.“ Damit stünden in den Straßen, die die Altstadt umgeben, bis zu 70 Dauer- und ungefähr 210 Kurzzeitparkplätze zur Verfügung. Und im Bereich der Abteistraße/Klemensborn/Bungertstraße/Kastellgraben sind es noch einmal 80 Dauer- und 35 Kurzzeitparkplätze.

Ein leichtes Aufatmen also bei Werdens Einzelhändlern und den Kunden. Doch hinter den Geschäftsleuten liegen harte Zeiten. Zum Stoff- und Bauernmarkt haben wir uns einmal umgehört.

Auswärtige Kunden sind fürden Einzelhandel wichtig

Wir brauchen auch die auswärtigen Kunden. Alleine nur die Werdener Kundschaft – das reicht auf Dauer nicht aus, so lautet der einhellige Tenor der Geschäftswelt.

Wie groß waren die Einbußen, als die Parkpalette noch komplett geschlossen war? Hat der Umsatz gelitten? „Natürlich.“ Kai Dahler, Inhaber des Modehauses O:KAI in der Hufergasse neben der Post: „Ja, sicher haben wir es gemerkt.“ Seine Meinung dazu: „Der gesamte Parkraum wurde und wird auch zukünftig viel zu sehr von Lehrern und Schülern beansprucht, für Kunden bleibt da wenig Platz.“

Außerdem möchten die Werdener je nach Witterung möglichst nah an die Läden heranfahren - das sei aber kaum möglich. Der Werdener Werbering müsse für noch mehr Stellflächen sorgen, findet Kai Dahler.

Auf jeden Fall habe die vorübergehend noch größere Einschränkung zu Einbußen geführt, erklärt Anka Classen von Ankas Wäscheladen in der Grafenstraße. Und sie merkt an: „Die Parkplatzsituation ist hier eine Katastrophe, vor allem die Auswärtigen sind völlig aufgeschmissen. Sie kennen kaum zum Beispiel den Platz der Werdener Feintuchwerke hinter der Basilika. Wo soll ich denn überall die Leute hinschicken?“, fragt die Ladeninhaberin. Jetzt seien die Stellflächen an der Zufahrt Joseph-Breuer noch kostenfrei, demnächst sollen dort aber auch Gebühren erhoben werden.

Eine Kundin fragt: „Was ist, wenn Edeka auf der Velberter Straße einen Riesen-Supermarkt baut?“ Jessica Steinke, Filialleiterin der Parfümerie in der Grafenstraße: „Die Zeit der Erneuerung war nicht sehr vorteilhaft für uns, unsere Kunden waren sehr eingeschränkt und haben viele Ausweichmöglichkeiten gesucht.“ Die 25-Jährige „ist für mehr Parkplätze“ und dafür, „die Kunden auch genau darüber zu informieren.“

Also, Entspannung in Sachen akuter Parkplatzproblematik - aber sicherlich noch keine komplette Entwarnung.