Essen. Beschäftigte der Stadttochter EABG gingen in den Warnstreik. Laute Demo vor dem Rathaus brachte keinen Erfolg: Der Dringlichkeitsantrag der Linke zum Inkrafttreten des mit Verdi ausgehandelten Tarifvertrags wurde in die November-Sitzung des Rates verschoben.

Ihr Protest hatte vorerst keine Wirkung: Um fünf vor 12 hatte die Gewerkschaft Verdi gestern Mittag die rund 400 Mitarbeiter der Essener Arbeits- und Beschäftigungsgesellschaft (EABG) und ihrer Tochterfirmen zum Warnstreik aufgerufen, um der Forderung nach einem Tarifvertrag Ausdruck zu verleihen. Rund 100 von ihnen machten ihrem Ärger gestern auch vor dem Rathaus während der laufenden Rassitzung Luft. Sie forderten „Bezahlung nach Tarif für die Stadttöchter“ und „Schluss mit der Tariflosigkeit im Konzern Stadt“.

Hintergrund der Auseinandersetzung sei, so der Vorwurf von der linken Ratsfrau Gabriele Giesecke, das Veto von Kämmerer Lars Martin Klieve zu dem bereits zwischen Verdi und EABG-Geschäftsführung ausgehandelten Tarifvertrag, dessen Inkrafttreten zum 1. Januar 2014 nun erstmal auf Eis liegt. Die Übernahme der dadurch entstehenden Mehrkosten fürs Personal soll nach Verdi-Vorstellungen durch die Stadt erfolgen.

Die Linke hatte daher in die gestrige Sitzung einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, um im Rat eine Entscheidung zu erwirken. Sie geht davon aus, dass 320 der 400 EABG-Mitarbeiter nicht nach Tarif bezahlt werden. Grüne und SPD signalisierten zwar Unterstützung für das Vorhaben der Linken, sahen aber keine Dringlichkeit, so dass der Antrag in die November-Sitzung des Rates verschoben wurde.