Statt Kuschelmonster ein durch Einsamkeit verbitterter Pöbler, der erst durch die Liebe und nicht zuletzt durch fordernde Strenge einer jungen Frau wieder zur Menschlichkeit findet: Die Version von „Die Schöne und das Biest“ der Krayer Studio-Bühne, die am Wochenende Premiere feierte, kommt weitaus erwachsener daher als die bekannte knuddelige Zeichentrickfassung aus Hollywood – ohne dabei die Kindheitstauglichkeit aus den Augen zu verlieren.

Eigentlich will Zauberin Felicitas Pixie – herrlich schusselig dargestellt von Ines Skibbe – einen ungehobelten Prinzen für seine Unverschämtheiten nur 20 Jahre wegsperren. Doch sie vergisst ihn glatt und so werden daraus 500 Jahre. 500 Jahre, in denen der Prinz zusehends verwildert. Felicitas sucht Hilfe bei einer jungen Frau, die alle nur „die Schöne“ nennen. Eva Hollstein porträtiert die Titelheldin als hilfsbereite, moralisch integre Figur, die es meistert, das Biest aus seiner Isoliertheit zu befreien. Sebastian Hartmann indes schafft als Biest den Spagat zwischen düsterem Monstrum und verzweifeltem Antihelden.

Mit den schrillen Schwestern der Schönen und einem punkigen Drachen setzt das Regieduo Petra Hollstein und Sandra Mader humorige Akzente, die die Kinder lieben.