Während am kommenden Sonntag allein volljährige Bürger zur Wahlurne schreiten dürfen, haben Essens Sechs- bis 18-Jährige ihre Erst- und Zweitstimmen bereits neun Tage vor der Wahl abgegeben. Im gesamten Stadtgebiet öffneten 19 Wahllokale ihre Pforten. Flankiert wurde die Kinder-Wahl, die das Verständnis von Kindern und Jugendlichen für das demokratische Wahlsystem schärfen soll, durch Diskussionen mit Politikern. Ihre Stimmen gaben die Kinder übrigens unter fast identischen Bedingungen wie bei der echten Bundestagswahl ab.

Ob das Ergebnis der Wahl, die der Arbeitskreis Jugend (AKJ), ein Zusammenschluss der Essener Jugendverbände, des Jugendamtes sowie der Schulen im Stadtgebiet organisiert, repräsentativ ist, sei dahin gestellt. Ginge es aber nach dem Willen der jungen Wähler, die in den Wahlkreisen Essen/Mülheim sowie Essen II und Essen III abstimmten, würde die SPD die stärkste Kraft. Die FDP würde die 5%-Hürde nicht nehmen und wäre nicht länger im Bundestag vertreten. Dafür konnten die Piraten punkten; sie erhielten 11,3 % der 813 gültigen Zweitstimmen sowie 74 der 796 gültigen Erststimmen in den drei Wahlkreisen.