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. Deutschland gilt als das „Land der Dichter und Denker“ und genau diesem Ruf macht Essen wieder alle Ehre, wenn im „Grend“ an der Westfalenstraße 311 am Wochenende des 13. bis 14. September die Vorrunde der NRW-Meisterschaften im Poetry Slam über die Bühne geht.

Sechste Auflage

Es ist bereits die sechste Auflage des „NRW Slam“ und der größte in Essen bislang. Zwei Tage lang werden die 50 besten Slammer aus NRW – darunter auch der Titelverteidiger Thomas Sträter – in artistischen Wortgefechten gegeneinander antreten, um ihren neuen NRW-Champion zu küren. Die Wortakrobaten haben sich in 44 Wettbewerben für den Essener Slam qualifiziert. In Gruppe Zwei startet Sandra da Vina, die sich zuvor in der Weststadthalle durchsetzte. Nur das beste Dutzend aller Starter vom Freitag erreicht das große und mit Spannung erwartete Finale am Samstag in der Weststadthalle.

Die Orte des Geschehens sind gut gewählt. Immerhin hat sich die Stadt Essen schon seit einigen Jahren mit regelmäßigen Poetry Slams in der „Heldenbar“, im „EMO“ am Finalort Weststadthalle, aber natürlich auch mit der „Grend Slam“-Revue ein stetig wachsendes Stammpublikum erarbeitet. „Die Voraussscheidung 2012 fand in Paderborn statt, wo es einen Fachverlag für Poetry Slam gibt“, wie der Essener Mitorganisator Markus Meyer sagt. „Im nächsten Jahr steigt das Event in Mönchengladbach.“ Die stilistische Bandbreite dieser modernen Art des Dichterwettstreits ist denkbar weit gesteckt: Vom Performance-Poeten bis hin zum Storyteller, vom Rap-Lyriker bis zum Freestyler reicht das Teilnehmerfeld. Ernste Texte kontrastieren mit Humor, Prosa misst sich mit Poesie und zwischendurch „passiert immer etwas völlig Unerwartetes“, wie Meyer weiß. Doch nicht nur der Inhalt, sondern auch das ganze Spektrum vortragstechnischer Gestaltung entscheiden letztlich darüber, wer nun zum Sieger des Abends gewählt wird.

Und diese Wahl wird – wie immer – völlig basisdemokratisch getroffen, denn auch bei den NRW-Meisterschaften gilt: Die Jury ist das Publikum. Zufällig ausgewählte Zuschauer bestimmen als Juroren, wer sich aus den vier Vorrunden für das große Finale qualifiziert.

Während die Vorrunden allesamt am Abend des 13. Septembers im Kulturzentrum Grend – im Theater und Konzertsaal – stattfinden, entert das auserkorene Dutzend der Poetry Slammer die große Bühne der Weststadthalle am Samstag (siehe auch Zweittext).