Essen/Bochum/Castrop-Rauxel.. Waren Juli und August in Sachen Wetter zu heiß und zu trocken, holt der September nun nach, was in den beiden Vormonaten gefehlt hat. Ergebnis des Regenwetters: In den vergangenen fünf Tagen hat es in Nordrhein-Westfalen teilweise mehr geregnet als sonst im ganzen Monat September.

Die Freibad-Saison ist vielerorts beendet. Nachvollziehbar: Denn wer nass werden will, braucht in diesen Tagen nur vor die Tür zu gehen. Meteorologen konstatieren: "Der September ist auffallend nass".

Ware es in Juli und August vielerorts in Nordrhein-Westfalen zu heiß und zu trocken, macht der September derzeit wett, was in den Vormonaten an Niederschlag gefehlt hat. Spitzenreiter im Ruhrgebiet ist Bochum, hat man beim Wetterdienst Meteomedia in einer Rangliste erfasst: So wurden an der Wetterstation in Bochum-Harpen von Samstag- bis Mittwoch-Morgen insgesamt 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. In Castrop-Rauxel waren sogar knapp 106 Liter Regen registriert worden.

Feuerwehr rückt wegen umgestürzter Bäume aus

Das sorgt vielerorts für große Pfützen auf den Straßen. Auf der Autobahn 40 musste im Bochumer Westkreuz von Dienstagnacht bis diesen Mittwoch gegen 9 Uhr eine Fahrspur in Richtung Dortmund mehrere Stunden lang gesperrt werden: Regen hatte die Fahrbahn überflutet, die Abflussrohre liefen über. "Die Rohre werden im Zuge des Umbaus dort durch größere ersetzt", teilte ein Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßen.NRW mit.

Bei Gelsenkirchen blieb am frühen Mittwochmorgen eine S-Bahn liegen. Ein Baum war in die Oberleitung gestürzt. Die Reparatur dauert laut Bahn noch bis zum Nachmittag. Bei der Feuerwehr hat man ebenfalls mit umgekippten Bäumen zu kämpfen, sagte ein Sprecher der Bochumer Feuerwehr. Ein Grund: aufgeweichte Böden. Die Feuerwehr in Essen zählte n der Nacht zu Mittwoch neun Einsätze, bei denen umgestürzte Bäume auf Straßen oder Wegen zersägt werden mussten.

Unwetter am Niederrhein

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Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Bäume stürzten um, Dachziegel flogen durch die Luft, Autoscheiben gingen zu Bruch. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Bäume stürzten um, Dachziegel flogen durch die Luft, Autoscheiben gingen zu Bruch. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen. © dpa | dpa
Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen. © dpa | dpa
Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
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Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
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Ein heftiges Gewitter mit Sturmböen hat am Freitag am Niederrhein Schäden angerichtet. Vor allen Wesel und Hamminkeln waren betroffen.
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Auch in Gelsenkirchen fiel mit 72,5 Litern zwischen Samstag- und Mittwochmorgen mehr Wasser vom Himmel herab, als sonst im ganzen Monat September: Etwa 70 Liter Niederschlag sind im mittleren Ruhrgebiet "normal", sagt Meteorologe Fabian Ruhnau. In Essen wurden 67,4 Liter gemessen, in Duisburg 58,3 Liter. Landesweit am meisten nass wurde es im Kreis Borken: Im Raum Vreden und Stadtlohn fielen 180 Liter Regen je Quadratmeter. Da werden Böden zum Schwamm.

Wetter-Verschnaufpause am Wochenende

Auch in den nächsten Tagen bleibt es feucht in NRW: "Es wird immer wieder Regenfälle geben", sagt Fabian Ruhnau. Nach wie vor hält sich ein Tief über Nord-West-Deutschland, das immer wieder mit feuchter Luft von der Nordsee 'aufgetankt' wird. Ruhnau kündigt allerdings "eine Wetter-Verschnaufpause" für das Wochenenden an. Dann sollen die Temperaturen sogar wieder bis zur 20-Grad-Marke steigen.

In der Landwirtschaft freute man sich jüngst über "die beste Getreideernte in NRW seit zwölf Jahren", sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW. Das sei dem Wetter im Mai zu verdanken gewesen, der kühl und nass gewesen war. Schlechter ausfallen wird allerdings die Zuckerrübenernte in diesem Jahr. Die Ernte würde eigentlich in diesen Tagen beginnen, dürfte aber etwas nach hinten verschoben werden.

So wichtig der Regen für die Landwirtschaft ist: bliebe es auch in den nächsten Wochen zu nass, würde das die noch anstehende Rüben- und Maisernte schwieriger machen. Rüb: "Eine Schlammschlacht auf dem Feldern ist nicht gut". (dae/WE)