Kettwig. .

Der Grundgedanke stimmt. Wer auf dem Ruhrtalradweg Kettwig erreicht hat, könnte theoretisch von dort aus auf einer ehemaligen Bahntrasse durch das Bergische Land fahren. So weit die Theorie. Die Praxis: Wer in Kettwig an der Ruhrbrücke angekommen ist, sucht vergeblich nach einem Hinweisschild zum Panorama-Radweg Niederbergbahn.

Glück haben die Radler, die an einem Sonntag Hilfestellung brauchen. Denn dann stehen in den Sommermonaten die ehrenamtliche Gästebetreuer mit ihrem Infostand auf der Brücke am Mühlengraben. Die haben nicht nur Ortskenntnis, sondern auch eine Menge gutes Kartenmaterial.

Doch mit den Irritationen geht es dann noch weiter. Der Heiligenhauser Manfred Schatz schildert das Problem, auf das ihn schon viele ortsunkundige Radler angesprochen haben: „In Kettwig an der Kreuzung Heiligenhauser Straße/Am Wildbach hängt ein kleines Panoramaweg-Signet, das aber in die völlig falsche Richtung zeigt.“ Folgt man dieser Beschilderung, fährt man über die Ruhrbrücke wieder zurück nach Kettwig.“

Auch die denkbar einfache Lösung hat Manfred Schatz parat: „Es müsste an der beschriebenen Stelle ein Wegweiser angebracht werden, der die Radfahrer durch die Unterführung lenkt.“ Denn direkt hinter dieser Unterführung beginnt der Radweg an einer nach oben führenden Rampe. Ein weiterer Hinweis könnte künftig zusätzliche Irritationen vermeiden: „Weil dort auch der Radweg nach Heiligenhaus-Isenbügel über den Sengenholzer Weg führt, wäre es sinnvoll, an der Rampe noch einmal explizit den Beginn des Panorama-Radweges anzuzeigen.“

Auch Irmgard Merten aus Mülheim wollte mit ihrem Mann einen Teil des Panoramaradweges befahren. „Wir haben geplant, nach Velbert zu radeln und wollten von dort aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zurück. Doch bislang habe ich diesen Weg noch nicht gefunden.“ Die beiden Rentner stehen an diesem Morgen ein bisschen ratlos am Rand der Heiligenhauser Straße. „Dieses winzige Schild entdeckt man aber nur mit großer Mühe - und jetzt sollen wir wieder zurück?“ Wir können helfen und bringen die Mertens zur Rampe, die scheinbar ein Insider-Tipp bleiben soll.

Ärgerlich auch für die Gästebetreuer, die mit Nachdruck versuchen, einen touristischen Austausch zwischen dem Essener Süden und Heiligenhaus auf die Beine zu stellen.

Jetzt fehlen nur noch die entsprechenden Hinweisschilder.