Essen. . Die Schauspielerin Janina Sachau ist zur neuen Spielzeit vom Düsseldorfer Schauspielhaus ans Grillo-Theater gewechselt. Ein Kinderstück bringt die gebürtige Dortmunderin gleich als Übernahme mit. Und freut sich schon auf ihre neue Bühnen-Familie.

„Als das Wünschen noch geholfen hat“ heißt ein Stück, das Janina Sachau mit nach Essen bringt. Aber manchmal hilft das Wünschen doch nicht. Bei der Deutschen Bahn beispielsweise. Die macht Janina Sachau an diesem Morgen bei der Anreise nach Essen mal wieder Ärger. „Regionalexpress steht noch vor Duisburg. Wird ein bisschen später, sorry“, steht in der SMS.

Das Ruhrgebiet ist ihr zu Hause

Das Bahndrama wird sich Janina Sachau für die Zukunft anders wünschen. Denn das Pendeln zwischen Düsseldorf und Essen gehört ab sofort zur täglichen Praxis. Die 37-jährige Schauspielerin ist zum Start der neuen Spielzeit vom rheinischen Schauspielhaus ans Grillo-Theater gekommen. Den Wechsel hat sie sich gut überlegt. Aber nach den personellen Turbulenzen am Rhein, wo man nach dem Abgang von Holm momentan ohne Intendant dasteht, hat doch das gute Zureden von Grillo-Regisseur Thomas Krupa und Andreas Jander geholfen, mit denen die zierliche Künstlerin schon vor Jahren zusammengearbeitet hat. Überhaupt käme ihr das Grillo-Theater „sehr zugewandt“ vor, freut sich Sachau auf ihr neues Ensemble.

Und eigentlich ist sie ja auch ein echtes Ruhrgebietskind. Geboren 1976 in Dortmund, wo sie früh ins Theaterleben reingeschliddert ist. Kinder- und Jugendtheater, dann Schauspielausbildung in Frankfurt. Dagmar Knöpfel hat sie dort für ihr Filmprojekt „Requiem für eine romantische Frau“ entdeckt. Die Rolle der blutjungen Brentano-Geliebten Auguste Bußmann brachte Sachau den Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin. Doch für die junge Frau mit dem gewinnenden Lächeln stand damals fest: „Es muss die Bühne sein.“ Über Darmstadt und Freiburg ist sie mit Intendantin Amélie Niermeyer 2006 nach Düsseldorf gekommen.

Musik ist ihre zweite große Leidenschaft

Ein „hartes Pflaster“ sei das gewesen und doch kommt sie schnell an. Als „Schneekönigin“ verzaubert sie tausende Theaterkinder, sie spielt Frau Hassenreuther in Hauptmanns „Ratten“ und das „Käthchen von Heilbronn“, das bei ihr keine romantische Nervensäge ist, sondern eine, die gut mit der singenden Säge umgehen kann. Das klingende Werkzeug ist eines von drei Instrumenten, die Sachau spielt. Denn Musik ist ihre zweite große Leidenschaft. Mit Freunden hat sie eine Combo gegründet, deutsche Chansons mit elektronischen Elementen und selbst geschriebenen Texten stehen auf dem Programm. Wichtig sei für sie, den Kontakt zur Welt außerhalb des Theaters nicht zu verlieren. „Die meisten meiner Freunde machen auch kein Theater“, erzählt Janina Sachau. Und trotzdem liebt sie das Gefühl, „sich mit einem Haus zu identifizieren. Vielleicht bin ich doch ein Familienmensch.“