Essen. . Der Eigentümer der ehemaligen Polizeischule, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), lässt die betroffenen Leitungen im gesamten Gebäude von einer Sanitärfirma austauschen. Das Gesundheitsamt Essen kennt mehrere Fälle von Legionellen-Befall.
Diese Meldung wird vor dem Hintergrund der Legionellen-Infektionswelle in Warstein manchen Essener beunruhigen, die Behörden aber geben klipp und klar Entwarnung: Mehrere Duschräume der Polizei Essen sind zwar mit Legionellen verseucht. „Es hat sich aber kein Kollege infiziert“, versichert Polizeisprecher Jörg Lindemann. Die Überschreitung des Grenzwertes im Gebäude der ehemaligen Polizeischule an der Norbertstraße fiel ohnehin bereits bei Routinekontrollen im Dezember 2012 auf: Seither lässt der Eigentümer, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), die betroffenen Leitungen im gesamten Gebäude von einer Sanitärfirma austauschen.
„Das ist sehr aufwendig“, erklärt BLB-Sprecherin Liane Gerardi, „und wird noch etwa zwei Monate dauern.“ Der Knackpunkt: Mehrere kontaminierte Problemstellen sind über den riesigen Gebäudekomplex verteilt und die Leitungen so lang, dass eine thermische Reinigung – Legionellen sterben bei 70 Grad Celsius ab – nicht möglich ist.
BLB ließ Duschcontainer aufstellen
Sport treibende Staatsdiener, etwa aus den Reihen von Spezialeinheiten und Kripo, können seit Ende 2012 freilich trotzdem am Arbeitsplatz duschen: Der BLB hat Duschcontainer aufstellen lassen.
Dem Gesundheitsamt liegen übrigens mehrere Fälle von Legionellen-Befall vor, Details nennt sie nicht: „Allerdings ist die Intensität nicht überall so hoch wie in der Polizeischule“, sagt Gesundheitsingenieurin Claudia Stein.
Woher die Bakterien kommen? „Eine geringe Konzentration ist immer im Wasser nachzuweisen. Wenn eine Dusche über Wochen nicht benutzt wird, steigt die Konzentration. Darum rät Stein Urlaubern, nach der Heimkehr erst einmal das Wasser laufen zu lassen. Gerade beim Duschen könne es zu Infektionen kommen, erklärt Dr. Klaus Schatzmann, hygienebeauftragter Arzt am Krupp-Krankenhaus. „Wenn ein immungeschwächter Mensch die Legionellen über Sprühnebel aufnimmt, kann es zu einer Lungenentzündung kommen.“ Krankheitsfälle, die an der Polizeischule bislang nicht zu beklagen waren.