Essen-Altendorf.. Das ist doch mal was für den Mann oder die Frau, der/die schon alles hat. Einen Bunker bietet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben im Stadtteil Altendorf an. 1400 Menschen finden in dem Bau aus dem Jahr 1942 Platz. Am Sonntag, 8. September, kann der Schutzraum mit vielfältiger Verwendungsmöglichkeit besichtigt werden.

Sie waren schon immer auf der Suche nach der ganz besonderen, aber immer noch bezahlbaren Immobilie? Dann können Sie jetzt in Essen-Altendorf fündig werden. Die Rahmendaten: zentrale Lage, 459 Quadratmeter Grundstück und ein Gebäude in markanter Rundform mit sechs Obergeschossen. Im Dachgeschoss auf fast 24 Metern Höhe genießen Sie unter dem schönen Kegeldach einen tollen Ausblick über Altendorf und Essen. Theoretisch ist Platz für 1400 Gäste – denn als Schutzraum für 1400 Personen wurde der Zivilschutzbunker an der Körnerstraße 1 ursprünglich mal gebaut.

Das Weltkriegs-Relikt stammt aus dem Jahr 1942. Über 70 Jahre später steht es zum Verkauf. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die unter anderem Kasernen, Flugplätze und Autobahn-Restgrundstücke im Angebot hat, preist den Beton-Turm als „Hochbunker in außergewöhnlicher Bauweise“ an.

Bauwerk als Kunstwerk

Das gute Stück bietet eine Bruttogrundfläche von 2090 Quadratmetern. Durch die Rundform, so die Bundes-Makler, sei die genaue Quadratmeter-Zahl schwer zu berechnen. Ein zentraler Eingang führt den Besucher durch einen Schleusenraum in die, Achtung, Eingangshalle. Die üppige Treppenanlage bringt ihn dann in seine sechs Obergeschosse und das Dachgeschoss. Dazu gibt es noch ein besonderes Schmankerl: Im Jahr 2000 wurde das Bauwerk zum Kunstwerk: Eine international besetzte Gruppe um die inzwischen verstorbene Essenerin Moni van Rheinberg veredelte den Rundturm im Rahmen eines Unesco-Projekts mit formschönen wie markanten Motiven.

Am kommenden Sonntag, 8. September, ist eine geführte Besichtigung des Bunkers möglich. Von 13.30 bis 16.30 Uhr werden die dicken Türen geöffnet. Dann wird auch ein detailliertes Exposé erhältlich sein.

Wer Interesse an der historischen Immobilie hat, muss allerdings das nötige Kleingeld in der Tasche haben. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben rechnet mit einem mittleren sechsstelligen Betrag, der die Bundeskasse aufbessern soll. Bis 1. November können Gebote abgegeben werden.

Es gibt allerdings ein nicht unwesentliches und vor allem nicht zu unterschätzendes Problem für den künftigen Bunker-Besitzer: die Nutzung seiner neuen Immobilie.

Sechsstelliger Kaufpreis erwartet

Da das Gebäude aus nachvollziehbaren Gründen vergleichsweise lichtarm gebaut wurde, schließt sich derzeit das klassische Wohnen und Schlafen aus. Mit entsprechendem Aufwand (und vor allem Mehrkosten) würden sich Fenster einbauen lassen. Allerdings könnte es da massive Probleme mit dem Denkmalschutz und damit der Unteren Denkmalbehörde geben.

Also liegt eine gewerbliche Nutzung auf der Hand. Ideen und Vorschläge hält unter anderem die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bereit: Die Behörde hat schon einige Dutzend Bunker verkauft und damit in neue Nutzungsformen überführt.