Zum Schluss ging es schnell, nachdem die fünf Angeklagten aus Essen, Gladbeck und Polen ein Geständnis ablegten. Wegen „gewerbs- und bandenmäßigen“ Zigarettenschmuggels verurteilte die I. Essener Strafkammer sie am Freitag zu Strafen von bis zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis.
Bewährung gab es nur für den 46 Jahre alten Gladbecker Autohändler, der sein Betriebsgelände als Lager für die heiße Ware zur Verfügung gestellt hatte und laut Anklage über das illegale Treiben Bescheid wusste. Ein Lkw auf dem Gelände diente als Versteck. Die eineinhalb Jahre Gefängnis setzte die Kammer zur Bewährung aus, weil sie ihm eine positive Prognose ausstellte.
1,8 Millionen Euro hinterzogen
12,4 Millionen Zigaretten vor allem der Marke L&M hatte die Bande von Polen ins Ruhrgebiet geschmuggelt. Der Schaden für die Steuer betrug 1,8 Millionen Euro. Dieser hohe Betrag wirkte sich strafschärfend aus. Richter Edgar Loch: „Er zeigt die deutliche kriminelle Energie.“ Nachdem die Kammer zum Prozessanfang für ein Geständnis mögliche Strafen zugesagt hatte, legten die Angeklagten bereits am zweiten Prozesstag ein Geständnis ab. Als Bewährungsversager bezeichnete das Gericht den Hauptangeklagten Robert D. (34), der drei Jahre und zwei Monate Haft bekam. Er bleibt im Gefängnis, muss wohl auch noch eine alte Strafe von zwei Jahren Haft absitzen, die zur Bewährung ausgesetzt war. Da hatte das Landgericht ihn 2011 verurteilt – wegen Zigarettenschmuggels.