Essen-Huttrop. . Im Ruhrturm in Huttrop, der früheren Zentrale von Eon-Ruhrgas, eröffnet das Hotel „Webers“. Mit seinen knapp 260 Betten wird es zu den großen Häusern in Essen gehören. Acht Millionen Euro investiert.
Am Sonntag kommen die ersten Gäste. Bis dahin muss im „Webers“, dem neuen Hotel im Ruhrturm, alles piccobello sein. Danach sieht es kurz vor der Eröffnung noch nicht aus: Kabel hängen von der Decke, Wände müssen verkleidet, Telefone installiert werden. Und womöglich „gehen die letzten Handwerker hinten raus, wenn die ersten Gäste vorne rein kommen“, scherzt Betreiber Stefan Weber. Aber das macht den 46-Jährigen nicht nervös. Er bleibt angesichts der üblichen End-Hektik gelassen.
Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er in der Hotelbranche, wurde im Hamburger Kempinski Atlantic ausgebildet („Zum Ende meiner Lehrzeit hatte Udo Lindenberg gerade die Bar besetzt“), hat in Paris, Köln und Stuttgart gearbeitet und das Metier von der Pike auf gelernt, ehe er 1994 das Hotel Europa in Essen von seinem Vater übernahm. Er sieht mit Zuversicht der Eröffnung des dann 86. Hotels in der Stadt entgegen. „Nervös bin ich nur einmal geworden, als ich die Rezeption gesehen habe“, sagt er und blickt herüber zu dem Viertelkreis im gläsernen Empfangsbereich des Turms, der schon zu Eon-Zeiten da war, aber nun für die Hotelzwecke neu eingerichtet wird. Plötzlich sei ihm klar geworden, dass die Entscheidung für das „Webers“ der Sprung „in eine andere Liga“ gewesen ist.
Das liegt an der Größe des Hauses mit seinen knapp 260 Betten und 22 Angestellten, an der Ausrichtung als 3-Sterne-Premium-Hotel und vor allem auch an der Ankerfunktion innerhalb des Ruhrturms. Die Essener Fakt AG hat die frühere Eon-Ruhrgas-Zentrale 2011 erworben und damit in der Immobilienbranche für Furore gesorgt.
Zweifellos sind Haus und Hotel ungewöhnlich. Wer das „Webers“ bucht, und das haben nach Auskunft des Hausherren im Vorfeld der Eröffnung schon erstaunlich viele Gäste getan, gastiert in einer ehemaligen Firmenzentrale, die gleichzeitig „Landmarke“ ist – formuliert es Ralf Kruse, Geschäftsführer des Gebäudes mit 40 000 Quadratmeter Gesamtfläche.
Dieses Status sei ein Plus – ebenso wie der Vierklang von Hotel, Gastronomie, Konferenzräumen (2000 m²) und Bürofläche (25 000 m²), der so im Ruhrgebiet nicht zu finden sei. Die Nähe zur Messe und Autobahn, überhaupt die Stadt selbst seien weitere Vorzüge. So sind sich Fakt-Chef Hubert Schulte-Kemper und Weber auch schnell einig geworden. Zumal: „Hubert Schulte-Kemper kann begeistern und besitzt großes Vorstellungsvermögen“, erinnert sich der Hotelier an die ersten Treffen mit dem früheren Chef der Essener Hypothekenbank.
Die Mehrzahl der Hotelgäste wird zwar aus beruflichen Gründen im „Webers“ einchecken. Aber auch Touristen kommen schließlich in die Stadt, die aus Sicht von Stefan Weber viele Vorzüge hat. Der Hotelier, ein überzeugter Essener, wird bei Bedarf gerne Hinweise geben.