220 Allbau-Mieter werden von sofort an zu Energiemanagern. Sie können künftig zu jeder Tag- und Nachtzeit sehen, wie viel Wärme sie verbrauchen. Böse Überraschungen mit der Heizkostenabrechnung, die ein Mal im Jahr im Briefkasten landet, sollten damit der Vergangenheit angehören.

Der Versuch ist Teil eines gestern gestarteten Pilotprojektes, das neben Essen noch in Berlin und München läuft. In Essen sind Allbau-Mieter in Bergerhausen, Huttrop, Frohnhausen, Steele und Kettwig Teil dieses Praxistests, der federführend von der Deutschen Energie Agentur (Dena) ins Leben gerufen wurde. Als Partner sind neben dem städtischen Wohnungsbau-Unternehmen Allbau der Essener Energiedienstleister Ista und der Deutsche Mieterbund mit im Boot. „Wir hoffen, dass die beteiligten Mieter damit ihre zweite Miete senken können“, sagte Allbau-Sprecher Dieter Remy. Das ist auch die Hoffnung, die die Dena damit verbindet. Es geht darum, dass die Mieter ihren Wärmeverbrauch senken. Erste Tests hätten gezeigt, dass Haushalt ihre Kosten so um durchschnittlich bis zu 15 Prozent reduzieren konnten.

Die Teilnehmer in Essen wurden so ausgewählt, dass ein repräsentativer Durchschnitt entsteht, sagte Remy. Allerdings mussten auch die technischen Voraussetzungen stimmen: Alle Haushalte sind bereits mit Funkzähler ausgestattet. „Wir haben alle in Frage kommenden Haushalte im Vorfeld angeschrieben. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig“, betonte Remy. Bislang gebe es erst 30 Zusagen, die meisten Antworten stünden jedoch noch aus.

In den kommenden Wochen werden Techniker in den Wohnungen die entsprechende Technik installieren. Dann können die Mieter über ein Online-Portal ihren Wärmeverbrauch permanent ablesen. Zusätzlich sollen sie monatlich eine Übersicht bekommen. Das Projekt soll zunächst über drei Jahre laufen.