Essen. In jüngster Zeit tauchten bei der Verbraucherzentrale Essen wieder vermehrt Beschwerden von Kunden auf, die von unseriösen Umzugsfirmen über den Tisch gezogen wurden. Ein Fall zeigt, wie aus 257 Euro fast 2000 Euro wurden. Die Experten geben Tipps, worauf man bei der Wahl der Firma achten sollte.

Die Verbraucherzentrale Essen warnt derzeit wieder vor Anzeigenangeboten unseriöser Umzugsunternehmen. In den vergangenen Wochen hätten sich mehrere betroffene Essener gemeldet, die von Firmen über den Tisch gezogen wurden, sagt Verbraucherberaterin Doris Grzegorczyk. Wie dieser Fall zeigt:

Der Fall

Eine Frau aus Essen rief aufgeregt bei der Verbraucherzentrale an. Ihre Familie wollte innerhalb der Stadt umziehen. Die Anzeige in einem Anzeigenblatt klang vielversprechend: Ein Unternehmen wollte 257 Euro für einen Umzug. Leistung: vier Mitarbeiter a vier Stunden. Das klang vielversprechend. Die Frau beauftragte das Unternehmen. Die vier Männer kamen, packten Kisten und Möbel in den Wagen. Alles verlief normal. Doch bevor das letzte Möbelstück abgebaut werden sollte, begann einer der Mitarbeiter zu rechnen und verlangte plötzlich knapp 2000 Euro. Bar. Ansonsten blieben die Türen des Möbelwagens zu, drohte er. In ihrer Bedrängnis zahlten die Essener.

Der Rat

Doris Grzegorczyk von der Verbraucherzentrale macht der Familie nun nicht viel Hoffnung, an das zu viel bezahlte Geld zu kommen. „Aus unserer Erfahrung sind die Unternehmen unter der angegebenen Adresse und dem Namen nicht mehr aufzufinden.“ Oft habe man keine Handhabe mehr. Sie appelliert stattdessen, schon im Vorfeld auf wichtige Dinge zu achten. „Schon der Preis hätte stutzig machen müssen“, sagt sie. Schon rein rechnerisch hätte man merken können, dass die Kalkulation für ein Unternehmen nicht aufgehen kann. Doris Grzegorczyk rät, sich vor einem Umzug mindestens drei Angebote einzuholen. Dabei sollten Verbraucher darauf achten, dass detailliert die Leistungen aufgelistet. Firmen sollten sich vorher ein Bild von der Wohnung machen. Anschließend sollte man auf Grundlage des Angebotes mit der Firma einen Festpreis vereinbaren, rät die Expertin. Denn sonst könne es passieren, dass die Rechnung bis zu 20 Prozent vom Angebot abweichen darf.

Falls Firmen, wie in dem Fall drohen, dann sollte man die Polizei rufen. Ein solches Vorgehen grenze an Nötigung. Doris Grzegorczyk kann verstehen, dass man beim Umzug Geld sparen möchte, aber die Gefahr sei groß, dass man am Ende drauf zahlt.