Eisbein, Eintopf und Speck. Wenn Petra Karst, die Sprecherin des Studentenwerks, an ihre eigene Studienzeit 1976 zurückdenkt, war der Mensabesuch für sie kein kulinarisches Erlebnis. „ Da hat sich inzwischen vieles getan“, sagt sie. Das Studentenwerk betreibt acht Caféterien und sechs Mensen an den Unis Duisburg-Essen und Folkwang.
Wie sieht eine Uni-Mensa-Großküche von innen aus? Davon wollten sich zehn Leser überzeugen, die an unserer Sommeraktion „WAZ öffnet Pforten“ teilnahmen. Gut zwei Stunden führte Karst die Leser gemeinsam mit Gerd Schulte-Terhusen, dem Abteilungsleiter des Studentenwerks, durch die Mensa-Großküche.
Los ging es in der Warenannahme an der Rückseite des Mensa-Gebäudes, von dort weiter in den Kühlraum. Bei minus 20 Grad liegen hier Großpackung Cordon Bleu und Fünf-Kilo-Säcke Gnocchi. Petra Karst räumt mit einem Krimi-Vorurteil auf: „Die Türen lassen sich auch von innen öffnen. Man kann hier nicht erfrieren.“ Die Teilnehmer schmunzeln.
Nächste Station: Das sogenannte Trockenlager. Die WAZ-Leser staunen: Hier liegen nicht nur Großpackungen, sondern auch Lebensmittel in handelsüblichen Mengen. Etwa Olivenöl in Literflaschen - ganz wie Zuhause. „Die sind in der Küche viel handlicher und eignen sich auch gut für unsere Salatbar“, sagt Schulte-Terhusen.
Dann geht es in die Großküche. Schulte-Terhusen erklärt: Am Ende eines Tages wird nur wenig weggeworfen. Deshalb werden morgens keine Riesenmengen auf Vorrat gekocht, sondern während der Essensausgabe wird weiter nachgekocht. Das geht schnell: Blumenkohl wird in einer Minute gar, Kartoffeln in sieben. Hochdruck-Geräte machen’s möglich.
Die Leser staunen über die großformatigen Anlagen: Fritteusen so groß wie Schreibtische, das gekochte Gemüse kommt aus Stahlkästen, die aussehen wie Riesenkoffer. Ein Koch hackt im Akkord Frühlingszwiebeln, eine Leserin stellt fest: „So schnell krieg’ ich das einfach nicht hin.“
Dann gibt das Studentenwerk einen aus: Jeder Teilnehmer darf sich ein Gericht aussuchen, es ist schließlich Mittagszeit. Heute gibt es Truthahn-Steak, Fleischbällchen oder was frisch Gegrilltes. Auch Pizza- und Pastabar sowie zwei Salattheken und eine Ausgabestation nur für vegetarisches und veganes Essen erhöhen die Auswahl. Viele Leser entschieden sic für frisch gegrilltes Schwein, überbacken mit Tomate und Mozzarella. Allgemeines Urteil: Sehr lecker!
Leserin Rosemarie Spieker: „Dass eine Mensa so großzügig ist, und dass es so viel Auswahl gibt, hätte ich nicht gedacht.“ Eine andere Leserin stellte begeistert fest: „Diese Uni empfehle ich meinen Enkeln. Hier wird jeder satt.“