Burgaltendorf. .

„Das verflixte 7. Jahr“ sagt der Volksmund, wenn’s in der Ehe kriselt. In der Beziehung „Texte und Töne im Turm“, die der Heimat- und Burgverein bereits im siebten Jahr veranstaltet, geht es ausgesprochen harmonisch zu. Lyrik und Prosa paaren sich vorzüglich mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen. Was das Publikum mit steigendem Zulauf quittiert.

Knapp 40 Veranstaltungen kann der Heimat- und Burgverein seit 2007 verbuchen, etwa 2500 Besucher haben sich die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen seitdem angeschaut und angehört. „Und ein Ende ist nicht abzusehen“, sagt Vereinssprecher Rolf Siepmann.

Grundgedanke war vor knapp sieben Jahren, die Burg „vielfältiger für den Bürger zu nutzen“, so Siepmann. Neben den Führungen, auch für Kinder, dem Mittelalterfest und dem Burgfest sollte die Burg auch sonntags mit Veranstaltungen Menschen anlocken. Heimat- und Burgverein, Maria Gimbel von der Buchhandlung „Die kleine Bücherwelt“ sowie der Freie deutsche Autorenverband NRW mit seiner Vorsitzenden Marianne Kuhlmann gründeten das Kooperationsprojekt „Texte und Töne im Turm“.

Ruhrgebietsliteratur findet ebenso ihren Niederschlag wie Kriminalliteratur, Lyrik und klassische Literatur („Heinrich von Kleist – Deutschlands unglücklichster Dichter“). Zu den Autoren gehörten in den Vergangenheit u. a. Heinz-Georg Schmenk, Sigi Domke, René Schiering, Gesine Schulz, Rainer Bonhorst. Den musikalischen Teil deckten Künstler wie Folkwang-Doktorandin Ada Tanir oder Chansonsängerin Nini Gery ebenso ab wie zum Beispiel Folksänger der Hattinger Gruppe „Ring of Kerry“. Und natürlich wird, man befindet sich schließlich in einer Burg, jede Menge Unterhaltsames aus dem Mittelalter geboten. Die Garanten dafür sind Dieter Bonnekamp und Rolf Siepmann.

40 bis 100 Besucher kommen jedes Mal zu den Veranstaltungen zwischen April und Oktober - je nach Thema und Interesse. Rolf Siepmann: „Inzwischen haben wir ein festes Stammpublikum, das offen für alles ist, was dargeboten wird.“ Die Atmosphäre in dem 1160 erbauten und besterhaltenen mittelalterlichen Wohnturm zwischen Rhein und Weser ist aber auch einzigartig. Er ist 25 Meter hoch und 10 mal 10 Meter im Durchmesser, die Akustik also entsprechend gut. Musste das Publikum bislang auf Biergarten-Garnituren Platz nehmen, gibt’s ab diesem Jahr eine ordentliche Bestuhlung. Nur für Decken und Kissen muss jeder selbst sorgen.