Der brutale Überfall auf Mitarbeiter der Starbucks-Filiale in der Nacht zum Rosenmontag ist aufgeklärt: Vier junge Männer sitzen in Untersuchungshaft, berichtete die Polizei gestern. Die 21 bis 27 Jahre alten Verdächtigen aus Essen und Gladbeck sollen sich schon bald vor Gericht verantworten müssen.
Wie die NRZ berichtete, hatten sich zwei Männer am 11. Februar Zutritt zu dem Café verschafft und das früh am Morgen eintreffende Personal überwältigt. Sie bedrohten eine 25-jährige Essenerin und deren vier Jahre jüngeren Kollegen mit einem Messer und einer Schusswaffe. Sie zwangen ihre Opfer, einen Tresor zu öffnen. Sollten sie sich weigern oder wehren, werde man sie abstechen, hieß die Ansage.
Einer der Täter forderte einen Komplizen sogar dazu auf, „einen jetzt abzustechen“. Doch schließlich begnügten sich die Kriminellen damit, die Starbucks-Mitarbeiter zu fesseln, bevor sie sich mit der Beute aus dem Staub machten.
Schon früh stand für den Leiter der polizeilichen Ermittlungskommission „Bohne“, Andreas Kluth, fest: „Wir mussten es mit einem Insider zu tun haben, der spezielle Kenntnisse über die internen Abläufe hatte und diese weitergegeben haben muss.“
Waffen in einem Versteck gefunden
Schnell geriet der 21 Jahre alte Café-Mitarbeiter unter Verdacht, bei dem Überfall geholfen zu haben. Als sich die Beweislage gegen ihn als angebliches Opfer, seinen Bruder und seinen Cousin erhärtete, erwirkte die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbefehle. Da die Polizei jedoch davon ausging, dass es einen weiteren Komplizen gegeben haben musste, ermittelte die Kommission weiter, bis sie mit Hilfe von Aussagen zweier der inzwischen Inhaftierten den letzten Beschuldigten festnehmen konnten.
Bei dem Mann handelt es sich um einen 27 Jahre alten Gladbecker. In einem Versteck konnten die Fahnder schließlich auch die von den Opfern beschriebenen Tatwaffen sicherstellen.
Wie die Polizei gestern berichtete, wurden drei der Männer bereits angeklagt. Die Hauptverhandlung soll am 23. September vor dem Essener Landgericht eröffnet werden. Inzwischen sind auch die Ermittlungen gegen den vierten Beschuldigten abgeschlossen. Die Akten wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Anklage soll in Kürze erhoben werden, teilte die Behörde mit.