Essen. An der Alfredstraße kommt das Schlimmste noch: Ab Montag gilt hier stadtauswärts für eine Woche eine Vollsperrung. Der Weg von der Innenstadt Richtung Süden wird dann noch komplizierter und stauanfälliger. Und im Norden fahren einige Essener jetzt „über Bottrop zur Arbeit nach Essen“
Dauerstau in Essen - und es kommt noch dicker. Dieter Schmitz, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, hat für die derzeit geplagten Autofahrer erst mal keinen Trost parat, ganz im Gegenteil: „Die nächste Woche wird an der Alfredstraße besonders hart, das bisher war eher zum Warmlaufen.“ Ab Montag nämlich wird zwischen Krawehlstraße und Martinstraße die wichtige Nord-Süd-Magistrale komplett gesperrt - nicht nur teilweise wie bisher. Das großflächige Auftragen des neuen Asphalts lasse keine andere Wahl, so Schmitz.
Der Stadt sei klar, dass sie fast allen Verkehrsteilnehmern in Essen derzeit einiges zumute, so Schmitz. „Wir hatten überlegt, die Baumaßnahme zu strecken, sogar ausschließlich über Wochenendarbeit wurde nachgedacht“ - und wieder verworfen, denn: „Wir wären dann einfach nicht fertig geworden.“
Ausweichstraßen sind nicht sonderlich leistungsfähig
Ab Montag also wird das Erreichen der südlichen Stadtteile zur absoluten Geduldsprobe. Sorgen bereiten Schmitz auch die Auto- und Lkw-Fahrer, die möglicherweise nichtsahnend über die A 40 kommend sich durch Essen zwängen wollen, um sich irgendwie Richtung Süden durchzuschlagen - und dann vor der versperrten Alfredstraße stehen. Die A 52 steht ja weiterhin nicht zur Verfügung. Mit Infos will die Stadt dieses Szenario möglichst vermeiden. Die möglichen Ausweichstrecken, etwa über die Margarethenhöhe, sind allerdings nicht gerade die leistungsfähigsten. Richtig sauer ist Dieter Schmitz über Straßen.NRW. „Die überörtliche Absprache hat nicht geklappt, das muss besser werden.“
Zu spät, im Moment steckt Essen mitten drin im Schlamassel. Das gilt übrigens nicht nur für die Südhälfte der Stadt, im Norden sieht es kaum besser aus. WAZ-Leserin Birgit Eckmann: „Seit Monaten ist die Altendorfer Straße in Richtung Innenstadt von Bockmühle bis zur Kreuzung Helenenstraße gesperrt.“ Folge: Frohnhausen und die Bocholder Straße laufen voll. Und auch die Haedenkampstraße ist tageweise gesperrt wegen einer Baustelle. Dieter Schmitz kann all das bestätigen.
„Zurzeit fahre ich als Essenerin über Bottrop nach Essen zur Arbeit, und ich bin nicht allein“, sagt Birgit Eckmann, und zählt weiter auf: „Die Pferdebahnstraße ist voraussichtlich noch bis November 2014 gesperrt, der Reuenberg gesperrt, die Kreuzung Leimgardtsfeld/Donnerstraße führt wegen Gleisbauarbeiten den Verkehr entweder Richtung Borbeck Zentrum oder zur Altendorfer Straße oder Richtung Bottroper Straße.“ Schienenersatzverkehr für die Tramlinie 106 mache auch in diesem Teil der Stadt alles noch schlimmer.
Nord und Süd im Stau vereint - ein neues Essen-Gefühl.