Essener Norden/Rüttenscheid. .

Das Areal um den geschmückten Grillplatz im Grugapark hat sich in eine Spielweise verwandelt: Um die 100 Kinder üben sich im Sackhüpfen, Balancieren, Dosen werfen und Tauziehen. Mit lauten „Yippieh!“ gleiten sie über eine zur Wasserrutsche umfunktionierte Plastikplane. Mit einer Spaß-Olympiade feiern sie die 64. Ausgabe der Kinderstadtranderholung.

Etwas außer Atem ist Frank, der mit seiner Cousine Faith gerade versucht hat, mit einem Sprungtuch einen Ball auszubalancieren. Bei diesem Teamspiel müssen die Kinder buchstäblich an einem Strang ziehen. Eine falsche Handbewegung und der Ball hüpft vom Tuch. Am Ende ergattern die beiden Neunjährigen einen Stempel auf ihrer Karte, auf der jede der zwölf erfolgreich absolvierten Stationen vermerkt sind. „Hat Spaß gemacht“, freut sich Frank, der mit Faith aus Frohnhausen kommt und erstmals dabei ist.

Drei Wochen lang haben sie an Aktionen und Tagesausflügen teilgenommen, etwa ins Trampolino in Gelsenkirchen oder in den Irrland-Freizeitpark Kevelaer. Aber auch in Essen gab’s genug Aktion: „Dank des tollen Wetters war viel unter freiem Himmel möglich, sagt Corinna Feisel, Leiterin des Bereichs Freizeitangebote im Diakoniewerk. „Die Freizeitparks waren am besten“, sind sich Faith und Frank einig – und machen sich auf zur nächsten Etappe.

Ehrenamtliche Helfer

Auf die Beine gestellt hat die Kinder-Stadtranderholung erneut das Diakoniewerk Essen und 24 ehrenamtliche Helfer. Diese wurden zuvor eingehend pädagogisch geschult. „Mit diesem Angebot wollen wir auch Kindern aus Familien, die kein Geld haben, um in den Urlaub zu fahren, eine vernünftige Alternative in den Ferien bieten“, erläutert Feisel. So sei das Angebot mit 220 Euro inklusive Verpflegung schon recht günstig: „Aber mit entsprechenden Zuschüssen vom Jugendamt für Familien, die Hartz IV beziehen, bleiben nur noch bis zu 28 Euro Eigenanteil übrig“, erläutert Feisel.

„Ein Großteil der Kinder, die dieses Angebot wahrnehmen, kommen aus den nördlichen Stadtteilen“, so Feisel. Mit Bussen geht es – verteilt auf Gruppen zu je 25 Jungen und Mädchen – von ihrem Zuhause aus zu unterschiedlichen Häusern und Schulen im ganzen Essener Stadtgebiet, meist in die südlichen Bezirke. Von dort aus starten dann verschiedendste Aktivitäten, die in diesem Jahr sämtlich unter dem Motto „Sport, Spiel und Spaß“ gestanden haben. Und Faiths und Franks Lachen zeigt, dass die Macher und Organisatoren auch bei diesem Abschlussfest mit diesem Motto wieder einmal goldrichtig lagen.