Kray. .
Die Entschärfung der Zehn-Zentner-Bombe, die am Mittwoch für allerlei Aufregung vor allem rund um den Krayer Südpark gesorgt hatte, warf bei vielen Menschen vor allem eine Frage auf. Warum wurde die Aktion mit all ihren Konsequenzen wie der mehrstündigen Evakuierung von über 1400 Menschen, weitreichenden Straßensperren unter anderem auf der A 40 und auch massiven Änderungen im Bahnverkehr derart kurzfristig durchgeführt?
Zahlreiche Anwohner fühlten sich fast ein wenig „veräppelt“, wie sie sagten, schließlich habe es das kraterähnliche Loch im Park bereits seit Wochen gegeben, Informationen im Vorfeld indes seien komplett ausgeblieben. „Plötzlich aber musste dann alles ganz schnell gehen?“
Die Irritationen waren groß.
Nachvollziehbar auch für die Stadt, die die Vorgehensweise gleichwohl plausibel erklären konnte. Der Hinweis eines Zeitzeugen auf eine Bombe im Südpark kam laut Stadtsprecherin Jeanette Kern in der Tat bereits vor Wochen. Nachdem der Verdacht von der Abteilung „Kriegsluftbildauswertung“ der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg bestätigt wurde, gab’s direkt die ersten Probebohrungen – daher auch das Loch.
„Ausgiebige Regenfälle“, so Kern, „haben die Suche dann jedoch immer wieder erschwert und den Prozess derart die Länge gezogen“. Bei erneuten Bohrungen am Mittwoch aber wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe in neun Metern Tiefe fündig. Durch die Bauart des englischen Blindgängers (Säure-/Bewegungszünder) war von jetzt auf gleich Gefahr im Verzug, gab es kein Zurück mehr. Kern: „Wir mussten sofort handeln.“
Der Abschnitt im Park wird in den kommenden Wochen übrigens wieder hergestellt, der Auftrag muss aber erst ausgeschrieben werden. (noa)