Frintrop. .

Im Frühjahr ließ der Regionalverband Ruhr (RVR) dem Tunnel zum Gleispark Frintrop einen farbenfrohen, künstlerischen Anstrich verpassen. Doch wer A sagt, muss auch B sagen: Das „B“ steht in diesem Fall für den unansehnlichen Bunker im hinteren Teil des Geländes, dem schon bald Ähnliches widerfahren soll.

Die Gestaltung des Tunnels übernahm im Auftrag des RVR der Borbecker Graffiti-Künstler Pascal Maßbaum. Doch nicht jede Wandmalerei ist im Gleispark erwünscht. So beseitigte nun eine Duisburger Spezialfirma Sprühdosen-Schmierereien Unbekannter von Bänken, Hinweisschildern, Müllbehältern und auch von den Brammen, die nahe des Eingangsbereichs Ripshorster Straße postiert sind. Mit Hochdruckreinigern und einem Wasser-Sand-Gemisch ging man knapp 50 Arbeitsstunden lang erfolgreich zu Werke. Zudem wurden einige zerbrochene Gläser der Laternen ersetzt.

Den Bunker – derzeit so bunt wie ein Malkasten - ließ man allerdings bewusst unberührt. Damit hat der RVR ganz besondere Gestaltungspläne. Und Pascal Maßbaum spielt dabei erneut eine tragende Rolle.

Die Motive im Tunnel basieren auf historischen Bildern des alten Rangierbahnhofs und wurden beizeiten von Bürgern ausgewählt. „Schon um die Akzeptanz bei den Gleisparkbesuchern zu steigern“, wie Wolfgang Gaida, Leiter des Gleisparks in Diensten des RVR, sagt. Ein Verfahren, das sich offensichtlich bewährt hat, denn im Vergleich zu einem früheren Wandgemälde wurde Maßbaums Arbeit bislang von fremden Sprayern gemieden. „Es gibt da einen ungeschriebenen Ehrenkodex in der Szene, dass die Graffiti anderer nicht übermalt wird. Darauf setzte auch der RVR. Einzig ein paar kleine Stelle, an denen sich wegen zu großer Feuchtigkeit die Farbe gelöst hatte, mussten nun nachgearbeitet werden.

Start im Herbst geplant

Eine dauerhafte Lösung strebt der RVR auch für die Gestaltung des Bunkers an. In Kooperation mit dem Dellwiger Bürger- und Verkehrsverein will Gaida nach den Sommerferien erneut eine Bürgerabstimmung im Haus Ripshorst organisieren. „Wichtig ist, dass sich die Bürger mit der Wandmalerei identifizieren können“, sagt BVV-Vorsitzender Klaus-Dieter Pfahl. Allerdings möchte man diesmal nur eine verbindliche Abstimmung machen. Einen Motiv-Vorschlag hat Pfahl schon parat: „Hinter dem Bunker stehen Birken, deren Stämme halb verdeckt sind, aber in die Gestaltung integriert werden könnten – gepaart mit etwas Grün und Laub. Doch die Entscheidung liegt beim Bürger.“ Geht alles glatt, starten die Arbeiten im Herbst.