Essen. . Bei der „Star Wars Celebration“ in Essen feiern sich die Fans der legendären Kino-Reihe selbst und ihre Idole aus dem „Krieg der Sterne“. Unter anderem Prinzessin Leia (Carrie Fisher) und Luke Skywalker (Mark Hamill) zeigen sich den Massen. Für das Spektakel zahlen die Fans happige Preise.

Laserschwerter gehen. Ansonsten aber gilt: „Waffen verboten.“ Selbst wenn sie zum Kostüm passen. Also bitte, das ist ja auch nicht irgendeine dunkle Spelunke am Ende der Galaxie, sondern die „Star Wars Celebration“ in der Messe Essen. Und deshalb sind die Herren in den braunen Kutten auch keine Mönche, wie eine ältere Frau vermutet, sondern Jedi-Ritter.

Die Celebration muss man sich wie eine Art Vollversammlung der Fans der legendären Krieg der Sterne-Filme vorstellen. Sie findet alle paar Jahre statt, gastiert aber nach London erst zum zweiten Mal überhaupt in Europa. Da holt man schon mal den Millennium-Falken aus der Garage, ölt den Droiden und macht sich auf den Weg.

Gut 30 000 Besucher erwarten die Veranstalter bis zum kommenden Sonntag. Das mag jetzt – auch wegen der Eintrittspreise zwischen 55 und 66 Euro – für Außenstehende etwas optimistisch klingen, aber die ersten Tausend stehen am Freitag schon früh am Morgen vor der Tür. Sie kommen aus den Niederlanden, aus Spanien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Ungarn und ganz Deutschland.

Viele der Fans sind mit Luke, Leia und Han groß geworden

Die meisten, die gekommen sind, sind in den 1970ern groß geworden. Mit Luke und Leia, Yoda und Jedis. Jase Fox aus England etwa hat den ersten Stars-Wars-Film damals „bestimmt ein Dutzend Mal im Kino gesehen“– und jedes Mal mehr Freunde überredet, mitzukommen. Heute ist er Pilot eines X-Wing-Jägers der Rebellen in der 501st UK Garrison. Mit einer Uniform für deren Herstellung gut sechs Monate drauf gegangen, denn: „Muss ja alles stimmen.“

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Gegen Mittag herrscht Hochbetrieb in den Hallen. Fan-Clubs stellen sich vor, geben Tipps zum Schminken oder Nachhilfe in intergalaktischen Tänzen. In Vitrinen werden Kostüme und Zubehör präsentiert. Die Besucher sind begeistert. „Wo habt ihr denn die geilen Helme her?“ Händler bieten Sammelbares rund um den Sternenkrieg an. Comics, Poster, „Darth Vader“ als Kerze oder Obi Wan Kenobi als Schachfigur.

Wer möchte, kann sich in nachgebauten Film-Kulissen fotografieren lassen. Oder ein Bild von und mit ein paar Aliens machen. Überall in den Hallen sind kostümierte Besucher zu sehen. Jede Menge Stormtrooper – die Infanteristen des Imperiums – patrouillieren über die Gänge, haben allerdings weniger mit den vielen Jedi-Rittern zu kämpfen als mit den hochsommerlichen Temperaturen in ihren weißen Plastik-Uniformen. „Alter, da gehst du kaputt.“

Hier piept R2-D2, dort flitzen kleine Jawa mit glühenden Augen durch die Halle, und Darth Maul – der mit den Hörnern auf dem Kopf – posiert für Fotos.

Anekdoten aus alter Zeit

Carrie Fischer, die echte Leia aus den Filmen, ist übrigens auch zu Gast auf der Celebration. „Aber wenn ich ehrlich bin: Die hätte ich nicht wieder erkannt“, sagt Frank aus Wuppertal. Luke Skywalker alias Mark Hamill hat zwar ganz schön zugelegt, sieht aber sonst nicht viel anders aus als vor 30 Jahren.

In langen Interviews werden die beiden an diesem Wochenende ein paar Star-Wars-Anekdoten erzählen und ansonsten Autogramme geben. Fischer für 70 Euro, Hamill für 120 Euro. Pro Autogramm versteht sich. „Das ist eine Riesensauerei“, ärgert sich Manfred (58) aus Witten. Timo (34) aus Castrop und Daniel aus Duisburg (32) nicken zustimmend: „Das ist schon teuer.“ Trotzdem haben sie sich angestellt. Hunderte andere auch: „Die Chance gibt es doch nie wieder.“

Immerhin: Einen Namenszug des 2,21 Meter großem Peter Mayhew, der den Wookie Chewbacca spielte, gibt es schon für 35 Euro. Und ein gewisser Toby Philpott unterschreibt sogar schon für einen Zwanziger. Toby hatte allerdings auch nur eine kleine Rolle im Film. Er hat – verborgen unter einem Berg von Latex – den linken Arm der schwer übergewichtigen Reptilie „Jabba The Hutt“ bedient.