Für die drei Segmente Eigenheime, Eigentumswohnungen und Mietwohnungen gibt die 136-seitige InWIS-Studie Politik und Planungsverwaltung unterschiedliche Erkenntnisse an die Hand:
So weise Essen bei den Eigenheimen einen stabilen Markt auf, in dem Bestandsimmobilien in guten Lagen mitunter höhere Preise erzielen als Neubauten – und sei’s nur für das Grundstück. Künftig werde es wichtig, in manchen Siedlungen nachzuverdichten und Flächen umzunutzen. Neben die Familie treten als Nachfragegruppe längst auch die „Best Ager“, die im Alter oft ein zweites Mal Eigentum bilden.
Bei den Eigentumswohnungen gibt es einen spürbaren Überhang an Nachfrage vor allem im Süden und speziell in Rüttenscheid, allerdings erst ab einer Wohnungsgröße von etwa 65 Quadratmetern. Ältere Nachkriegsbestände seien mittlerweile schwierig zu vermarkten, die Preise reichen bis zu 3.000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche in guten Lagen des Essener Südens.
Bei (freifinanzierten) Mietwohnungen zeigt sich eine Schere bei der Nachfrage: Neubauten sind gesucht, Altbaubestände vor allem aus den 1950er Jahren mit schlechter Qualität gibt es im Überfluss. Einerseits lassen sich „Komfort“-Mietwohnungen mit großzügigen Zuschnitten an den Mann bringen, aber auch Kleinstwohnungen für einkommensschwache Single-Haushalte. Die Preise spreizen sich bei Neubauten extrem – zwischen 5,50 Euro je Quadratmeter im Norden und 9,80 Euro in Spitzenlagen des Südens.
Die Bochumer Wohnungs-Experten halten es darüber hinaus für wichtig, dass auch der preisgebundene Wohnungsbestand („Sozialer Wohnungsbau“) wieder wächst. Der sollte sich aber gezielt auf bestimmte Zielgruppen beschränken: ältere Single-Haushalte (barrierefrei!) und große Familien.