Essen.. In der nördlichen Innenstadt in Essen tut sich was: Jüngst hat das „Café Konsumreform“ im Generationen-Kult-Haus eröffnet. Hier ist alles etwas anders. Die Gastronomie ist Fahrradgarage, Tattoo-Studio, öffentlicher Dusch-Ort und Trödelmarkt zugleich.
Normal ist das nicht, aber das will man hier auch gar nicht sein. Im „Café Konsumreform“ geht es etwas anders zu, als in gewöhnlichen gastronomischen Betrieben. Reinhard Wiesemann, Betreiber des Unperfekthauses an der Friedrich-Ebert-Straße, hält in seinem neu eröffneten Café Konsumreform im Generationen-Kult-Haus an der Viehofer Straße 31 jedenfalls ein paar Besonderheiten parat. Oder fällt Ihnen auf Anhieb etwa ein Café ein, in dem man beispielsweise sein Fahrrad vor der Arbeit abstellen und es nach Feierabend wieder abholen kann? Im Erdgeschoss des Hauses ist das genauso möglich wie das Duschen, wenn man durchgeschwitzt vom Fahrrad steigt oder das Aufladen von E-Bikes.
Trödel verkaufen
Der hintere Bereich des Ladenlokals ist indes dem Trödel gewidmet. Wer es leid ist, seine Sachen bei Ebay zu verkaufen, für den dürfte der Dauer-Trödelmarkt eine Alternative sein. Für fünf Euro im Monat kann ein Regal gemietet werden, das nach Herzenslust bestückt werden kann. Omas Geschirr, die Krawatten vom Vater, Vasen, Kerzenständer, Klamotten – eben alles, für das man keine Verwendung mehr hat, kann hier verkauft werden. Ebenso wie Kunsthandwerk oder Design.
Ganz neu ist das Konzept nicht, dafür aber die Organisation. Während die Verkäufer vorher anwesend sein mussten, regeln jetzt die Mitarbeiter des Hauses das System. Von Shopleiter Dirk Bussler kann man sich dann noch ganz nebenbei im Hinterzimmer piercen oder sich von seiner Freundin Yvonne Karbach tätowieren lassen.
Artikel zu verschenken
Übrigens: Wer nützliche Dinge wie Fahrradschläuche oder ähnliches lieber verschenken, statt verkaufen möchte, der platziert sie einfach anonym in der sogenannten „Give-Box“. Die wetterfeste Vitrine steht vor dem Haus und kann jederzeit bestückt werden.
Und natürlich würde das Café Konsumreform seinem Namen nicht gerecht werden, wenn man hier nicht auch Heißgetränke, hausgemachte Kuchen nach Omas Rezept oder kleine Speisen verzehren könnte. Zwischen Duschen, Shoppen, sich-tätowieren-lassen und Fahrrad-Abstellen kann man hier also auch tatsächlich das tun, was auch in normalen Cafés möglich ist.