Essen. . Gerade in den Ferien steige das Masernrisiko. Das Gesundheitsamt allen ungeschützten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dringend zur Impfung.

„Ferienzeit ist Masernzeit“, weiß Essens Amtsarzt Dr. Rainer Kundt nur zu gut. „In dieser Zeit gibt es häufig Ausbrüche in Ost- und Süddeutschland. Und wenn die Essener aus dem Urlaub wieder kommen, bringen sie die Masern gerne mit.“ Daher rät das Gesundheitsamt allen ungeschützten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dringend zur Impfung. Denn Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden – etwa durch Anhusten oder Anniesen. Oft sei Zeitmangel, Vergesslichkeit oder das Unwissen über mögliche schwere Krankheitsverläufe die Ursache für unzureichenden Schutz. „Denn ei­ne Impfpflicht gibt es nicht“, so der Amtsarzt.

Dies führt dazu, dass es bei Ungeimpften in Deutschland immer wieder zu Masern-Ausbrüchen kommt, wie 2010 in Essen und aktuell in Berlin, München und Erftstadt. Ein ausreichender Schutz besteht nur, wenn zwei Masernimpfungen (in der Regel MMR) im Impfbuch eingetragen sind oder bereits eine Masernerkrankung durchgemacht wurde. „In Essen wurden die Meisten als Kind geimpft, aber es gibt Lücken im Schutz, denn die wichtige zweite Impfung haben viele nicht gemacht“, betont Kundt. Selbst wenn möglicherweise schon eine Ansteckung besteht, könne durch eine rechtzeitige Blockadeimpfung noch immer Schlimmeres verhindert werden – zum Beispiel die Enzephalitis (Hirnentzündung), eine mögliche Spätfolge der Masern.

Kundt weist darauf hin, dass Masern weiter meldepflichtig sind und ungeimpfte Kinder bei ihrem Auftreten zwei Wochen lang in keine Gemeinschaftseinrichtung dürfen. Dies betreffe auch die Ferienspatz-Aktionen und Feriencamps. Sollten sich Krankheitszeichen wie Fieber, Husten, Schnupfen oder Ausschlag im Mundbereich oder im Gesicht einstellen, sollten Betroffene ihren Arzt aufsuchen. Auch das Gesundheitsamt hilft im Zweifelsfall gerne weiter: 88-53 000.