Kettwig. .

Eigentlich wollte Carolin Kurth in einem Café am Stadtwaldplatz nur die Geburtstagstorte für ihren Mann Mario abholen. Doch dort sah sie eine Ladestation für Elektrofahrräder - und das brachte sie auf eine Idee: „Klimaschutz ist mir wichtig und so etwas wollte ich auch gern für unser Restaurant in Kettwig haben. Schließlich sind hier viele Radfahrer unterwegs.“

Letztendlich entschied sich die junge Gastronomin aber für die große Lösung, ließ eine Ladesäule für Elektroautos installieren. „Die Akkus für die E-Bikes kann man ja auch normal an jeder Steckdose aufladen. Da erschien mir das Angebot für Autofahrer schon sinnvoller.“ Beraten und ausrüsten ließ sie sich von Alexander Miropolski. Er arbeitet beim RWE im Bereich der Elektromobilität. „Für Pkw ist dies die erste Stadion im Essener Süden. In Deutschland haben wir mittlerweile ein dichtes Netz aufgebaut. An 1500 Stellen kann man sein Fahrzeug mit Strom auftanken.“

Zum Fototermin hat er einen weißen Nissan mitgebracht. Völlig geräuschlos fährt er den Wagen vor. Carolin Kurth entriegelt die Ladesäule mit Hilfe eines Schlüssel und der Strom fließt durch die Leitung in den Akku. In einer Stunde ist der Tank wieder voll - und rund 200 Kilometer kann man dann fahren, ohne sich auf der Suche nach der nächsten „Steckdose“ zu machen. Noch sind Elektroautos auf unseren Straßen eher selten anzutreffen. „Ein Hotelgast aus den Niederlanden, der mit einem Leihwagen unterwegs war und Gäste aus Argentinien haben unseren Service schon genutzt“, sagt Caroline Kurth. Den bietet sie übrigens nicht nur ihren Gästen an. „Ein Ladevorgang kostet fünf Euro, und jeder, der ein Elektroauto hat, kann gern vorbeikommen.“

Neben den Elektroautos liegen besonders E-Bikes derzeit voll im Trend. So sind etwa die Mitarbeiter des Grugaparks ab sofort meist geräuschlos und emissionsfrei unterwegs. RWE Deutschland hat drei E-Bikes mit Anhängern spendiert. Lange Wege mit der Schubkarre fallen jetzt weg - und auch die vielen Steigungen auf dem 600 000 Quadratmeter großen Gelände können jetzt deutlich bequemer bewältigt werden.

Simone Raskob, Betriebsleiterin des Parks und Umwelt- und Baudezernentin der Stadt, ist dankbar für die Unterstützung, „besonders auch deshalb, weil sich die Stadt Essen als Grüne Hauptstadt Europas bewerben wird“.