Karnap. .

Es klingt nach Aufbruchsstimmung im Stadtteil. Und die scheint auch dringend notwendig. Die Karnaper Straße, Ecke Sigambrerweg: mit den Leerständen und zum Teil heruntergekommenen Gebäuden kann diese Gegend wahrlich keinen Schönheitspreis gewinnen. Das soll sich – glaubt man den Planern, Machern und Verantwortlichen für „Karnaps Neue Mitte“ – aber schon im kommenden Jahr ändern. Im Frühjahr 2014 rücken die Bagger an, dann soll auf rund 5000 Quadratmetern ein großes, modernes Einkaufszentrum entstehen, das das Stadtbild aufwerten und die Nahversorgung gewährleisten soll. Der Mietvertrag mit Rewe ist unter Dach und Fach; der Supermarkt will die Bürger auf 1500 Quadratmetern mit Lebensmitteln versorgen. Außerdem wird das niederländische Unternehmen „Action“, eine Kaufhauskette, die Neue Mitte beziehen; wie auch ein Kiosk und eine dazugehörige Postannahmestelle.

Nicht zu vergessen: Der Deal, dass im Gegenzug eine neue Sporthalle sowie ein neuer Kunstrasenplatz an der Lohwiese entstehen sollen. Schließlich müssen die alte Halle und der Ascheplatz weichen.

Dass die einstige Vision, die Udo Bayer, Ratsherr des Essener Bürgerbündnisses (EBB), da schon vor rund neun Jahren hatte, tatsächlich mal Wirklichkeit wird, daran hat wohl niemand mehr so richtig geglaubt. Aber, wie Bezirksvertreter Michael Schwamborn bei der Bürgerversammlung im Gemeindezentrum an der Hattramstraße den legendären Satz von Giovanni Trapattoni zitiert: „Wir haben fertig.“

Mit genauen Plänen und Erläuterungen möchten sowohl der Bezirksvertreter, Ratsherr Udo Bayer, Bruno Wojatschek, Projektentwickler des Investors Ten Brinke, sowie weitere Mitstreiter auch die letzten Zweifel bei den Bürgern aus dem Weg räumen. Das Interesse scheint groß in der Bevölkerung zu sein; rund 100 Karnaper nehmen im Gemeindezentrum Platz. Am Ende der Vorträge hagelt es dann allerdings immer noch Fragen. Ob der Zeitpunkt für die Fertigstellung im Herbst 2014 nicht utopisch sei, möchte ein Herr aus der dritten Reihe wissen. Bruno Wojatschek beruhigt: „Wir sind absolut zuversichtlich, dass wir im festgelegten Zeitplan fertig werden.“ Nächste Frage: „Wie groß wird die neue Sporthalle?“ Udo Bayer kann die genaue Quadratmeterzahl nicht beziffern, beteuert aber, dass die Pläne mit dem Essener Sportbund und den Vereinen abgestimmt wurden. Kleiner würde sie, aber auf den Bedarf ausgerüstet. Und ob denn auch an ältere Menschen gedacht sei, die dort Turnen wollen, fragt eine Dame. „Ja“, so Schwamborn. Alle Voraussetzungen würden erfüllt. Ob es neben der Baugenehmigung denn auch schon eine Abrissgenehmigung geben würde, fragt ein anderer Bürger. Auf das Lachen aus dem Publikum folgt eine verneinende Antwort von Wojatschek: „Sie ist eingereicht. Wir rechnen in wenigen Tagen mit der Genehmigung.“