Bochold. .

Sie ziehen an blauen und gelben Seilen. Sie haken alle Metallbolzen in Schlaufen ein und schrauben alles an dicken Holzstämmen fest. Stück für Stück entsteht auf dem kleinen Hügel hinter der Kindertagesstätte Schölerpad ein neues Klettergerüst. Die Hängebrücke daneben ist bereist fertig. Aber ohne die Unterstützung eines Fördervereins und mehrerer Sponsoren wäre das Projekt nicht zu stemmen gewesen. Denn für solche Extras hat die Stadt längst kein Geld mehr in der klammen Kasse.

„Wer für seine Kinder heute eine etwas bessere Betreuung oder mehr Spielmöglichkeiten möchte, der kommt ohne einen Förderverein und Sponsoren nicht mehr aus“, beschreibt Martin Kosmalski. Folglich gründeten Eltern der städtischen integrativen Kindertagesstätte Schölerpad 2011 den Verein „Sikitas“. Erstes Ziel der inzwischen 21 Fördervereinsmitglieder war das Projekt „Außengelände“. Nach viel Papierkram und Anträgen wird es gerade Wirklichkeit.

„Hätten wir die Gestaltung des kleinen Hügels nicht in Angriff genommen, wäre aus Sicherheitsgründen alles begradigt worden. Einige der fast 20 Jahre alten Spielgeräte waren baufällig. Dann hätten die Kinder nur noch eine glatte Wiese gehabt“, beschreibt Martin Kosmalski.

Aber bei dieser Standardausstattung – bestehend aus einer Rutsche und einer Schaukel – wollten es die Eltern nicht belassen. Auch Brigitte Schenk und Katharina Radtke bestärkten den Förderverein in dieser Meinung. Das Sammeln von Spenden begann.

Mitarbeiter der Bewegungswerk-statt Essen gestalten den kleinen Hügel in diesen Tagen mit neuen Klettergeräten. „Kinder brauchen mehr Bewegungsmöglichkeiten, müssen häufig erst ihre Balancefähigkeit entwickeln, denn sie haben zu wenig Bewegungsmöglichkeiten“, erläutert Jens Bosak von der Bewegungswerkstatt.

Deren Mitarbeiter haben eine neue Hängebrücke mit Halteseil zwischen zwei Hügeln gespannt. Steinerne Stufen und eine Holzplatte mit Griffmulden sowie ein Seilfachwerk bieten bald Klettermöglichkeiten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. „So können die Kinder selbst ausprobieren, was sie können“, sagt Jens Bosak.

Insgesamt 90 Mädchen und Jungen verschiedener Nationalitäten – davon auch zehn mit Behinderung – besuchen die Ganztags-Kita am Schölerpad. Einen Barfußpfad für die Schärfung der Sinne ist seit 2012 dort in Betrieb. Ferner spendierten die Eltern drei Trampoline.

„Die Eltern stehen hinter uns“, sagt Brigitte Schenk. Die Kinder erhalten neue Bewegungsimpulse, machen wertvolle Erfahrungen.“