Schuir. .

Als Elisabeth Schöler im Jahr 2008 erstmals den Frauengesundheitstag im Kloster Schuir besuchte, da trieb sie die Neugier. An einen Ort, der Besuchern sonst nur eingeschränkt offen steht. „Bei meinem ersten Besuch“, sagt sie, „habe ich hektisch versucht, alles mitzunehmen, was angeboten wurde“. Und das war auch damals eine ganze Menge. Meditation und Bewegung, Malen im Klosterinnenhof und Vorträge, die den Frauen, die alljährlich zu Gast im Kloster sind, Orientierung bieten wollten.

„Seither bin ich in jedem Jahr wiedergekommen. Allerdings suche ich mir jetzt gezielt die Angebote aus, die mir gut tun und mich interessieren.“ Angebote, die ihr Inspiration auf dem weiteren Lebensweg sein können. Und genau so ist das Programm des Frauengesundheitstages gedacht.

Gezielt das auswählen, was gut tut

Wie in den Vorjahren haben Elisabeth-Krankenhaus (Contilia-Gruppe), die Selbsthilfeberatung Wiese und die Ehrenamt Agentur Essen sowie der Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie der Uni Duisburg-Essen ein rundes Paket geschnürt. Denn die Fragen, die Wünsche und Ansprüche, mit denen die Frauen ins Kloster kommen, sind individuell verschieden. Wer gesundheitliche Probleme hat oder Gleichgesinnte für Sport und Freizeit sucht, wird hier ebenso fündig wie die Frauen, die daheim Angehörige pflegen und Rat suchen, oder die einfach Tipps brauchen, um im oft stressigen Alltag besser abschalten und regenerieren zu können. Vieles davon ließe sich auch Männern anbieten – doch die Veranstalter wollen an ihrer Zielgruppe festhalten.

Und schon die füllt das Klostergrundstück mehr als gut. Weit über tausend Frauen kamen jeweils in den vergangenen Jahren. „Manche lassen einfach die Atmosphäre des Klosters auf sich wirken und setzen sich mit einem Liegestuhl im Klostergarten in die Sonne. Andere suchen aktiv das Gespräch und lernen bei Mitmachangeboten ganz neue Seiten an sich kennen“, sagt Gabriele Becker von Wiese e.V..

Allein gemein ist, dass sie Offenheit für neue Themen mitbringen, dass sie Neues in ihr Leben lassen wollen und bereit sind, sich auszuprobieren. Und dabei erweist sich, wie klug es ist, ausschließlich Frauen einzuladen – denn ohne männliche Zaungäste ist es anscheinend leichter, sich beim Lachyoga gehen zu lassen oder bei den ersten Qigong-Versuchen auf der Wiese hinter dem Kloster auch mal eine komische Figur zu machen. Die Schwestern, die im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth leben, schauen dabei mitunter freundlich schmunzelnd aus den Fenstern herab, woraus sich Augenblicke netten Austauschs von Besucherinnen und Bewohnerinnen des Klosters ergeben.