In Düsseldorf explodieren die Immobilienpreise. Immer mehr Mieter müssen ihre Wohnungen verlassen, weil gut betuchte Käufer die Häuser zu Luxuswohnungen ausbauen. Die Verdrängung in der Landeshauptstadt sei in vollem Gange, schrieb jetzt die Nachrichtenagentur dpa.
Auch in Essen entstehen derzeit deutlich mehr hochwertige Wohnungen als in der Vergangenheit. Die Nachfrage danach ist groß. Doch von einer Situation wie in Düsseldorf oder Berlin ist Essen nach Einschätzung des Rings Deutscher Makler weit entfernt. Dessen Vorsitzender Stefan Pásztor sieht keine Gefahr, dass in angesagten Wohnvierteln die Mieten und Preise steigen und die alteingesessenen Bewohner vertrieben werden.
„In Essen entsteht nur ein Nischenangebot an hochwertigen Immobilien, die es bis dato nur in Form von Eigenheimen in Bredeney und in weiteren südlichen Quartieren von Essen gab.“ Doch viele Menschen wollen mittlerweile eine Wohnung mit wenig Pflegeaufwand und kein Haus mit großem Garten, um den sie sich kümmern müssen. „So werden in südlichen Stadtteilen, insbesondere in Bredeney, immer häufiger Villen und betagte Bungalows auf großen Grundstücken abgerissen und hochwertige Mehrfamilienhäuser mit Miet- oder Eigentumswohnungen errichtet“, so Pásztor. Die Preise in diesen Lagen liegen bei rund 3500 Euro pro Quadratmeter, die Kaltmieten bei über 10 Euro.
Die hohe Nachfrage nach hochwertigen Wohnungen treibt auch die Preise. Wie das Portal „Immowelt“ in seinem „Kaufbarometer“ kürzlich feststellte, sind die Wohnungspreise in Essen seit 2012 um sechs Prozent gestiegen. Dennoch liegen sie mit durchschnittlich 1200 Euro pro Quadratmeter 37 Prozent unter dem deutschen Schnitt.
Pásztor glaubt, dass die Mieten und Kaufpreise in den kommenden Monaten jedoch stabil bleiben. Für gebrauchte Eigentumswohnungen müsse man derzeit in Essen in guten Lagen bei einer Wohnfläche von 85 Quadratmetern in Bredeney rund 185 000 Euro, in Burgaltendorf 135 000 Euro und in Kettwig 130 000 Euro bezahlen.
Auf der anderen Seite fehlt in Essen immer häufiger bezahlbarer Wohnraum gerade für Ältere, wie auf der jüngsten Wohnungsbörse deutlich wurde. Die Zahl der Sozialwohnungen in der Stadt ist in den letzen 20 Jahren stark gesunken.