Die Stadt möchte die Betreuung der Jüngsten verbessern: Höhere Entgelte und Mietkostenzuschüsse für Tagesmütter sind deshalb in Planung. Wie viel Geld es genau gibt, ist jedoch noch unklar.
Aktuell 40 freie Kita-Plätze und 120 noch zu vergebende Betreuungsangebote in der Kindertagespflege – der Countdown bis zum Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung ab 1. August läuft, und es wird bereits merklich enger für die unter Dreijährigen: Immer wieder schlagen am Familienpunkt des Jugendamts Einzelfälle auf, wenn für die Jüngsten zum Wunschtermin keine Zusage von einer Wunscheinrichtung zu bekommen ist.
Der Ausbau wird weit über den Stichtag hinaus weitergehen. Doch die Jugendhilfeplaner wissen es nur zu gut: Aufgrund des „erheblichen Planungsvorlaufs“ für neue Kita-Plätze (die NRZ berichtete) lässt sich die angestrebte Versorgungsquote von 40 Prozent in der U3-Betreuung bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres nicht realisieren. Mindestens zwei Jahre werden noch ins Land gehen, bis das Ziel von rund 5500 Plätzen erreicht ist.
Um den erwarteten Bedarfen dennoch gerecht zu werden, soll die Kindertagespflege mit aktuell rund 1450 Plätzen und 460 Tagesmüttern qualitativ aufgewertet, auf Sicht besser bezahlt und zuverlässiger werden. Auch ein Ausbau ist nicht ausgeschlossen: „Abhängig von der Nachfrage in 2013 – 2015 kann sich das Erfordernis einer Ausweitung ergeben, da bis dahin gegebenenfalls noch nicht ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen“, heißt es in einem Papier der Stadt.
Verbindliche Vertretungsregelung
All dies wird die Jugendverwaltung der Politik in den nächsten Tagen vorschlagen. Eine Entscheidung darüber, ob in die flexiblere und familiäre Betreuungsform über eine Million Euro zusätzlich gepumpt werden soll, fällt in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause.
Die Tagespflege soll für Eltern aber auch für das Personal attraktiver werden. Deshalb plant die Stadt verbindliche Vertretungsregelungen. Heißt: Sollte eine Tagesmutter ausfallen, gibt’s zuverlässigen Ersatz. Zudem will man künftig Mietkostenzuschüsse von bis zu 4126 Euro im Jahr zahlen und die Kindertagespflege in einem Angestelltenverhältnis möglich machen. Bislang bekommt eine qualifizierte Tagesmutter maximal 4,20 Euro pro Stunde. Es könnte etwas mehr werden: Denn die Stadt schließt nicht aus, die Tarife zu erhöhen, um mehr Interessenten zu gewinnen. In welcher Höhe, ist noch offen.