RWE ins Museum - das galt am Mittwochabend in zweifacher Hinsicht. Die Übergabe der Exponate an die Stiftung Deutsches Fußballmuseum nahm der Traditionsverein gemeinsam mit der Stadt nicht etwa im neuen Stadion an der Hafenstraße vor, wie man es vielleicht hätte erwarten können, sondern im Hirschlandsaal des Folkwang Museums. Die Botschaft: Fußball ist eben auch Kultur – Alltagskultur.

Unter den Gästen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und Sport - darunter Werner Kik, Otto Rehhagel, Jürgen „Cobra“ Wegmann und Petra Rahn, Schwiegertochter von WM-Held und RWE-Legende Helmut Rahn. Oberbürgermeister Reinhard Paß persönlich vertrat die Stadt.

Die von der Gestaltung her an ein Ortseingangsschild angelegte Hinweistafel mit der Aufschrift „Essen - Meine Stadt = Rot-Weiss“ deutete an, in welche Richtung die Reise gehen soll. Rot-Weiss Essen sucht selbstbewusst den Weg in die Mitte der Stadtgesellschaft, will weg vom Schmuddelimage, das manch einer noch immer mit dem Club verbindet.

Wichtig ist eben nicht nur auf’m Platz, wie Sepp Herberger einst meinte. RWE kooperiert mit dem Schauspiel und mit der Lichtburg. Die Kicker engagieren sich für sozial benachteiligte Jugendliche und treten beim Stadtradeln für eine gesündere Umwelt in die Pedale. „Bei aller Bescheidenheit“, sagt RWE-Vorstand Michael Welling, „wir sind der größte und erfolgreichste Fußballverein in Essen. Wir sehen uns als Teil dieser Stadt und wollen diese Rolle wahrnehmen.“

Dass Insolvenz und Zwangsabstieg erst wenige Jahre zurückliegen, ist nicht vergessen. RWE sei dankbar für das neue Stadion und dafür, dass der Verein heute ohne Schulden dastehe, so Welling.

Um einen Pachtvertrag ringt der Club an anderer Stelle.