Karnap. .

„Wir schaffen die Wende zu einem neuen Stadtteil. Und das wird ein Pilotprojekt für die Entwicklung anderer Stadtteile in Essen.“ Udo Bayer, Ratsherr des Essener Bürgerbündnisses (EBB), und seine Mitstreiter sind den entscheidenden Schritt voran gekommen. Vor wenigen Tagen erhielt Bruno Wojatschek, Projektentwickler bei Ten Brinke, die Baugenehmigung für die neue Karnaper Mitte. Für sieben Millionen Euro wird der Investor im Bereich Sigambrerweg/Karnaper Straße ein neues Nahversorgungszentrum bauen. Im März 2014 soll der Baustart sein.

Über Jahre haben alle an diesem komplexen Projekt Beteiligten miteinander verhandelt. Aber bevor die alte Halle an der Hauptschule fallen und das neue Zentrum gebaut werden kann, muss eine neue Gymnastikhalle an der Sportanlage Lohwiese stehen. „Die Beurkundungstermine für das umfangreiche Vertragswerk sind für die ersten Juli-Wochen angesetzt. Bis September erwarten wir die Baugenehmigung für die Lohwiesenhalle“, erläutert Bayer.

Mit Rewe zieht ein Ankermieter in den neuen Gebäudekomplex neben der Grundschule. „Dazu wird auf 1000 Quadratmetern das Kleinkaufhaus ,Action’ mit allen Dingen des täglichen Bedarfs das Angebot ergänzen – betrieben von einem niederländischen Unternehmen“, beschreibt Udo Bayer. „Die Karnaper brauchen dann nicht mehr über den Kanal oder nach Gelsenkirchen-Horst zu fahren. Sie können alles zu Fuß erreichen. Wir wollten kein Einkaufen weit draußen auf der grünen Wiese, sondern zurück zu den Menschen mitten in die Siedlung.“

Damit Karnap ein neues Gesicht bekommt, müssen jetzt alle vereinbarten Schritte ineinander greifen und nach den Vereinbarungen abgearbeitet werden. Bereits begonnen hat der Umbau in einem Teil der Hauptschule. Dort wird nach den Sommerferien 2014 eine Kindertagesstätte für vier Gruppen eröffnen – mit den bisher fehlenden Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Diese Kindertagesstätte bleibt in städtischer Trägerschaft, womit Karnap dann vier Kinderbetreuungshäuser hat.

Neu ist für die Entwicklung des Karnaper Zentrums auch der Tausch von Grundstücken gegen Neubauten. Erstmals baut ein Investor im Auftrag und für die Stadt eine neue Gymnastikhalle und erhält dafür eine Fläche. „Und mit der für die Halle eingesparten Summe können wir anschließend an der Lohwiese noch einen Kunstrasenplatz bauen“, erklärt Bayer.

Bis Karnaps neue Mitte strahlt, wird noch einige Zeit vergehen. Aber alle Beteiligten sind sich jetzt sicher: „Wir schaffen das.“