Essen. . Nach dem Interview mit Planungsamtsleiter Thomas Franke: Linke preschen vor.

Der Weiterbau der A52 durch den Essener Norden, oder besser: die dazu möglichen verkehrlichen Alternativen sollen im Juli den Rat der Stadt beschäftigen. Einen entsprechenden Antrag kündigten gestern die Linken an, nachdem der scheidende Planungsamtsleiter Thomas Franke das Mega-Projekt im NRZ-Interview als nicht mehr durchsetzbar und womöglich auch nicht erforderlich bezeichnet hatte.

„Die Absage von Herrn Franke an die A52-Durchstreckung macht deutlich, dass in der Planungsverwaltung mehr Sinn für die Realität vorzufinden ist, als in mancher Ratsfraktion“, kommentierte gestern Linken-Ratsherr Wolfgang Freye: „Insbesondere die Einsicht, aus der A40-Sperrung im vergangenen Sommer Lehren für eine alternative Verkehrsplanung für den Norden ziehen zu wollen, bestärkt alle Kritiker dieses Großprojektes in ihrer Position.“

Angebote für Pendler

Die Linken fordern ein Konzept der Verwaltung für eine alternative Verkehrsplanung. Dazu zählt man unter anderem eine direkte Schnellbuslinie zwischen Essen und Gladbeck, Beschleunigungs-Maßnahmen für den öffentlichen Nahverkehr auf der Gladbecker Straße sowie ein Park and Ride-Angebot ab dem Autobahnkreuz Essen-Nord – alles Angebote für Pendler, um das Verkehrsaufkommen zu verringern.

Vergleichbare Anträge verfehlten in der Vergangenheit eine Ratsmehrheit, weil sich die SPD – trotz vieler A52-Ausbau-Kritiker in den eigenen Reihen – kein Nein zur Durchstreckung abringen ließ.