Stoppenberg/Dorsten..


„Unser Herz schlägt nach wie vor in Essen. Aber in Dorsten konnten wir die Kapazitäten für unseren Abfüllbetrieb erweitern und auf einen Standort konzentrieren“, begründet Michael Brodmann, Geschäftsführer und Inhaber der Stiftsquelle, den Umzug des Unternehmens.

Seit Mai zieht das Unternehmen am neuen Standort Mineralwasser aus den Brunnen und füllt es dort ab, wie es jetzt auch auf den Flaschenetiketten gedruckt steht: „Abfüllort Dorsten“.

Dort laufe die Produktion inzwischen prima, fügt Brodmann hinzu. Vor allem die Fahrer hätten sich auf neuen Routen orientieren müssen. „Aber nach den ersten Wochen sind die Lieferwege eingespielt. Wir kommen gut zurecht“, sagt Brodmann. „Und unseren Firmensitz belassen wir in Essen.“

Was mit dem Firmengelände an der Schwanhildenstraße in Stoppenberg in der Zukunft passieren wird, kann der Stiftsquelle-Geschäftsführer noch nicht sagen. „Erst müssen wir die Löcher der Brunnen geologisch korrekt abdichten. Dafür wird in die Brunnenlöcher ein Spezialbetongemisch gepresst. Diese Plomben müssen abschnittsweise aushärten, um die natürlichen Wasseradern nicht zu schädigen“, erklärt der Mineralwasserhersteller. „Die Arbeiten sind noch nicht beendet.“ Auch der Abbau der Anlagen brauche noch seine Zeit. „Wir haben in unserer Heimat Stoppenberg mit dem Aufräumen noch gut zu tun.“ Und mit Spekulationen wolle sich das Unternehmen nicht selbst das Wasser abgraben.

118 Jahre sprudelte die Stiftsquelle im Essener Norden. Aber weil es für den Mineralwasserabfüller dort keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr gab, war der Umzug nach Dorsten unumgänglich. Statt 30 000 Kästen werden dort bald 50 000 Kästen im Monat abgefüllt. Die neue Anlage läuft bereits. Das Wasser aus den Dorstener Brunnen schmeckt ähnlich wie das Essener. „An der Qualität hat sich für unsere Kunden nichts geändert“, sagt Michael Bordmann. Auch künftig sei Stiftsquelle streng kochsalzarm und für die Zubereitung von Babynahrung geeignet.

Kurze Wege zu den Flaschen hatte es an der Schwanhildenstraße zum Schluss nicht mehr gegeben. Dort wurde nur noch ein Teil der Flaschen abgefüllt. „Wer als Mineralbrunnen einen Außenstandort benötigt und viele Kisten zweimal anpacken muss, kann das wirtschaftlich eigentlich gar nicht darstellen“, erklärt Brodmann. Darum stellt Stiftsquelle auch die kleine Firmentochter Salinger Bronnen in Borbeck ein.

Daher investierte das Unternehmen 15 Millionen Euro für die neue Produktionsstätte 20 Kilometer weiter nördlich. Demnächst wird auch Brodmanns Sohn in den Familienbetrieb einsteigen.