Steele. .
Als Reiner Schleifenbaum sich am Freitag dem ehemaligen Sportplatz am Schulzentrum Wolfskuhle näherte, schwante dem 2. Vorsitzenden des Mountainbike-Sportvereins Essen-Steele 2011 nichts Gutes. Denn über dem Gelände stieg dichter Rauch auf. Am Ort des Geschehens eingetroffen, konnte Schleifenbaum nur noch schnell auf den Auslöser seiner Kamera drücken, um das Ausmaß der Katastrophe im Bild festzuhalten. Das ehemalige Vereinsheim am Rande des Platzes stand bereits lichterloh in Flammen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und ermittelt gegen Unbekannt, so Sprecher Lars Lindemann. Zeugen hatten beobachtet, dass mehrere Personen davongelaufen waren. Näher beschreiben konnten sie die mutmaßlichen Täter nicht.
Für die Steeler Mountainbiker ist der Brand ein herber Rückschlag, berichtet Hansjörg Zwiehoff, der Vorsitzende des Radsportvereins. Erst vor zwei Jahren waren die Querfeldein-Fahrer aus der Radsportabteilung des Steeler Rudervereins hervorgegangen. 140 Mitglieder zählt der noch junge Verein inzwischen, darunter 60 Kinder. Zu gemeinsamen Touren trifft man sich an der Zornigen Ameise, zu Versammlungen im Hinterzimmer einer Gaststätte. Für einen Verein dieser Größe könne das nur eine Zwischenlösung sein, so Zwiehoff. Das leerstehende Vereinshaus an der Wolfskuhle sollte deshalb zur neuen Heimat der Mountainbiker werden. Ein Pachtvertrag mit der städtischen Immobilienwirtschaft ist ausgehandelt. Es fehlt nur noch die Unterschrift, berichtete Zwiehoff. Die Tinte bleibt nun bis auf Weiteres in der Patrone.
Ob das Vereinsheim noch zu retten sei? Hansjörg Zwiehoff hat so seine Zweifel. Noch habe die Feuerwehr das einstöckige Gebäude nicht freigegeben. Wenn es soweit ist, wird sich ein Statiker ein Bild machen. Der Schnappschuss vom vergangenen Freitag lässt Schlimmes erahnen. Dabei hatte der Mountainbike-Verein den Bau gesichert und dafür über 1000 Euro und 100 Arbeitsstunden investiert. Das Vereinsheim sollte eine kostengünstige Übergangslösung sein, bis genügend Geld da ist für einen Neubau.
Wie es weitergeht für den Verein, steht nun in den Sternen. Kooperationen mit der benachbarten Schule und drei Kindertagesstätten liegen auf Eis. Das gilt auch für einen Parcours, den die Cross-Radler auf dem Gelände errichten wollten, um auch für jene interessant zu werden, die ihrem Hobby auf zwei Rädern lieber in Wäldern und Naturschutzgebieten nachgehen - zum Ärger der Förster. Den Ärger haben die Radsportler. Zwiehoff hofft, das irgendjemand Hilfe weiß.