Vogelheim. .

In Sachen „Umweltzonen“ gilt Essen als Vorreiter. Die Ruhrmetropole zählte 2008 zu den ersten Städten des Ruhrgebietes, die beim fließenden und später auch beim parkenden Verkehr Umweltplaketten vorschrieb. In Vogelheim scheint diese Vorgabe jedoch nur noch bedingt zu gelten.

„Rechtsfreier Raum“

Dieser Meinung ist zumindest Uwe Splitt, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) „gegen den wilden Autohandel“: „Betrachte ich die Aktivitäten rund um den Autohandel vor Ort, dann gewinne ich den Eindruck, als handele es sich hier um einen rechtsfreien Raum.“ Die harsche Kritik kommt nicht von ungefähr. Kaum eines der im öffentlichen Straßenraum abgestellten, unangemeldeten Fahrzeuge besitzt eine gültige Umweltplakette. Dies gelte, so Splitt, jedoch auch für viele Fahrzeuge, die mit einem Übergangsnummernschild für ein oder zwei Monate versehen seien. „Ich frage mich ernsthaft, weshalb dies nicht schon bei der Ausgabe der Kennzeichen stärker kontrolliert wird“, wundert sich Splitt.

Die Kontrolle dieser Fahrzeuge sei generell schwierig, gibt Splitt allerdings zu. „Wenn jemand mit einem solchen Fahrzeug – wie mehrfach geschehen – am Straßenverkehr teilnimmt und dabei gegen die Verkehrsverordnung verstößt, kann man praktisch nur dann erfolgreich gegen den Halter ermitteln, wenn man ihn so zu sagen ,in flagranti’ ertappt.“

Gleiches gelte für Verkehrssünder aus dem osteuropäischen Raum, denn von dort bekomme man in aller Regel keine Auskünfte über den Halter. Dies wurde Splitt auch von Rüdiger Wittkat, Chef für Verkehrsüberwachung und Ahndung der Stadt, persönlich bestätigt.

Rätselhaft sei Splitt auch, dass die Zulassungsstelle in einem Wohnhaus an der Hafenstraße 47/49 stets geöffnet habe. „Dort brennt immer Licht“, sagt Splitt. Auch am Wochenende oder an Feiertagen. „Und dies mitunter auch noch nach 24 Uhr“, wie Splitt von Anwohnern erfuhr.

Und noch etwas brennt Splitt unter den Nägeln. An der Bottroper Straße 202 werden Autos in Container verladen. Dies geschieht auf einem Hof, doch das Rangieren der monströsen Sattelschlepper zieht sich hin und bremst mitunter den Durchgangsverkehr in der ohnehin schon engen Straße Minuten lang aus. „Die Situation wird durch Transporter am Straßenrand zusätzlich verschärft“, so Splitt.

Am Donnerstag will die BI ab 19 Uhr im Minna-Deuper-Haus, Germaniastr. 44, mit Stadtplanern und dem Ordnungsamt diskutieren.