Werden. .
Für gewöhnlich müssen Kunstinteressierte Eintritt zahlen, um Exponaten näher zu kommen. Nicht so beim Werdener Kunsttag. Bereits zum zehnten Mal luden die Veranstalter Kunstliebhaber in die Gassen des Stadtteils. An rund 50 verschiedenen Ausstellungsorten präsentierten Künstler ihre Werke und standen den Besuchern während der Geschäftszeiten Rede und Antwort. Am verkaufslangen Samstag ebenso wie am verkaufsoffenen Sonntag, der laut Rolf Sachtleben vom Werdener Werbering „überaus gut besucht war“.
So nah kommt man Kunst und ihren Schaffenden wohl nur selten. Sei es Steinbildhauerei in der Konditorei Werntges, Glasmalerei in der Bücherei Folgner oder abstrakte Malerei im Delikatessengeschäft Hüls. Mit von der Partie waren allerdings nicht nur die Geschäfte, sondern auch Einrichtungen wie das Bürgermeisterhaus, wo Malerei und Fotografie auf zwei Etagen und Tonskulpturen im Garten zu sehen waren, das Gymnasium Werden mit Arbeiten des Fotoprojektkurses, das Haus Heck mit Malerei und Zeichnungen, das Mariengymnasium, das Haus Fuhr, das St. Ludgeri-Altenheim, das Dingerkushaus, die Ludgerus-Basilika, und, und, und.
Der Kunsttag: Eigentlich eine schlechte Zeit für Kunstbanausen, denn an Kunst, egal welcher Art, kam man gar nicht vorbei. Aber die Banausen können beruhigt sein: Im nächsten Jahr pausiert der Kunsttag. Ab 2015 wird die Veranstaltung dann nur noch alle zwei Jahre stattfinden. „Wir werden uns aber noch etwas Intelligentes für die Zeit dazwischen überlegen“, verspricht Rolf Sachtleben.
Der Veranstalter zeigt sich jedenfalls mal wieder zufrieden mit der zehnten Auflage der Kunsttage. Nur eine Angelegenheit überschattet das Event: In der Nacht von Samstag auf Sonntag fiel eine Holzskulptur des Künstlers Roger Löcherbach wahrscheinlich Vandalen zum Opfer. Sonntagmorgen lag die Figur auf dem Rathausvorplatz; beschädigt wurde das Werk aber nicht.
Dass die 700-Kilo-schwere Skulptur vom Wind umgeworfen wurde, hält der Künstler für unmöglich.