Steele. .
Vor anderthalb Jahren strukturierte die Jugendhilfe Essen ihr Angebot um – damit stand für einige Häuser eine Neudefinition an. Das Kinder- und Jugendzentrum Hüweg, dessen Schwerpunkte stets Musik und Konzerte waren, gilt seitdem auch offiziell als Jugendhaus mit Kultur-Schwerpunkt. Dem trägt dessen Team nun Rechnung und lädt am kommenden Freitag – ganz in Jugendkultur-Sprache – zum „Youth-Culture Get-Together“.
Weniger Häuser, mehr zentrale Angebote, mehr Mobilität: So lassen sich die Schlagworte der Umstrukturierung der Jugendhilfe zusammenfassen. Während im vergangenen Jahr das Gerscheder Jugendhaus „Zack“ schließen musste, sollten Häuser wie das Hüweg ihre Kernkompetenzen ausbauen und somit stadtweite Bedeutung erlangen. Jugendliche seien heute flexibler als vor einigen Jahren und führen auch über die Stadtteilgrenzen hinaus, um ihren Interessen nachzugehen – so lautete die Argumentation damals.
Ein Konzept, das zumindest teilweise aufgegangen ist, wie Nils Talhoff bestätigt: „Die Jugendlichen, die früher die Graffiti-Angebote im Zack wahrgenommen haben, kommen heute zu uns“, hat der Erzieher im Hüweg beobachtet. Beim Offenen Treff stoße die Flexibilität allerdings an ihre Grenzen. „Gerade für Jüngere stellen die Stadtteilgrenzen doch eine ziemlich große Entfernung dar“, so Talhoff.
Neu ist das Rockcafé
So hofft das Hüweg-Team, gerade mit speziellen Angeboten Jugendliche aus ganz Essen nach Steele zu locken: So gibt es neben einer Jungen- und einer Mädchengruppe und den Graffiti-Workshops neuerdings auch eine Seifenkisten-Gruppe – manches stirbt eben nie aus. Neu ist auch das Rockcafé: „Jeden ersten und dritten Donnerstag sind Musiker und Musikinteressierte ab 16 Jahren von 17 bis 21 Uhr eingeladen, sich bei uns auszutauschen“, erklärt Martin Hutter vom Konzertbereich. Livemusikfreunde werden darüber hinaus jeden zweiten und vierten Freitag mit vor allem lokalen und regionalen Bands bedient.
Auch beim Youth-Culture-Get-Together am kommenden Freitag gibt es Rockiges auf die Ohren: So spielt ab 19 Uhr die Essener Band „Sorgenkind“. Den Anfang macht an diesem Nachmittag nach der offiziellen Begrüßung durchs Hüweg-Team um 17 Uhr eine Graffiti-Aktion: Ein Container auf dem Außengelände des Jugendzentrums soll durch die jungen Sprüher in neuem Glanz erstrahlen. Ab 17.30 Uhr haben zwei Tanzgruppen ihren Auftritt – Beispiele für den Hip-Hop-nahen Bereich der Jugendkultur. Zwar gebe es bislang keine Tanzgruppe im Hüweg: „Allerdings haben wir Räumlichkeiten, die Gruppen dafür nutzen können.“
Darüber hinaus stellen am Freitag die Malgruppen ihre gesammelten Werke aus. „Hier sind schon bereits unsere jüngsten Besucher aktiv“, so Talhoff. Während es bei den übrigen Bereichen meist mit 14 Jahren losgeht, sind bei diesem Angebot die Jüngsten bereits zehn Jahre alt.
Dafür, dass beim Get-Together auch diese Altersgruppe ihren Spaß haben soll, sorgt unter anderem eine Hüpfburg.