Bei einer großen Modernisierung des Zentralklärwerks Bottrop würde der eigene Verbrennungs-Ofen erneuert, dazu erstmals eine neue Solaranlage für die Schlammtrocknung eingebaut. Die aus beiden Systemen gewonnene Energie, gemeinsam mit der Stromernte einer oder mehrerer Windkraftanlagen auf dem weitläufigen Industrie-Gelände könnte helfen, die Kosten wenigstens zum Teil einzuspielen. Damit allerdings würde das Karnaper Müllheizkraftwerk aus den Planungen der Emschergenossenschaft herausfallen.

Unabhängig davon steht bei RWE Generation nach Einschätzung von Beobachtern im Vordergrund, erstmal die eigene Position in den Verhandlungen zu stärken: Eine Genehmigung zur Verbrennung von Klärschlämmen mit einem Umfang von 150.000 Tonnen im Jahr dürfte da nicht schaden, dies wäre sicher ein weiteres Argument. Selbst bei RWE räumt man diese Sichtweise ein: Bei einer Kapazität der vier Ofenlinien von maximal 700.000 Tonnen im Jahr schonmal 150.000 Tonnen verbuchen zu können, sei bestimmt nicht verkehrt. Aber ob es so kommt, ob dies wirklich eine Rolle spielt, und wie sich die Dinge entwickeln?

„Wir kommentieren die Verhandlungen nicht. Und bei uns ist zurzeit auch noch nichts entschieden“, sagt dazu Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, nahezu stellvertretend für alle Beteiligten. Welche Variante letztendlich bei der Emschergenossenschaft zum Zuge kommen wird? „Wir prüfen wirklich alles.“ Ergebnisse? „Nach der Sommerpause.“