Dellwig. .

„Das ist ja hier zu einer richtigen Residenz geworden.“ Was die Besucherin des Seniorenstiftes Martin Luther nach ihrem Rundgang auf dem Hof anerkennend lobt, ist das Ergebnis eines dreijährigen Umbaus. Das Wohnheim an der Schilfstraße zeigt sich jetzt komplett erneuert – nach den aktuellen Standards der behindertengerechten Bauweise und der Pflege. Neun Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Weitere 1,4 Millionen Euro wird die evangelische Gemeinde noch für einen dritten, neuen Bauabschnitt einsetzen.

„Damit werden wir erst demnächst starten“, beschreibt Jochen Plato. Der Architekt hat mit Baufachleuten, Betreuern und Bewohnern gerade ein Projekt „bei laufendem Betrieb“ gestemmt. „Jetzt brauchen die Bewohner und das Personal eine kleine Pause.“ Diese nutzen sie gleich für ein großes Sommerfest zu Wiedereröffnung ihres renovierten und in Teilen komplett neuen Hauses.

Blick auf die Friedenskirche

Denn den Querriegel mit der großzügigen Eingangshalle „haben wir vor den bestehenden Bauteil gesetzt und damit in der Breite verdoppelt“, beschreibt Andreas Weischede.. Oben in der ersten Etage ist daraus eine Küche mit Speisesaal für die Bewohner entstanden, mit großen Fenstern. Durch sie fällt der Blick auf die Schilfstraße, die gegenüber liegende Friedenskirche – von der anderen Seite scheint die Sonne durch die Fenster des Wohnzimmers mit Balkon bis in den Flur.

Alle Zimmer und Gemeinschaftsräume erreichen die Hausbewohner durch breite Eingänge. Wo es möglich war, fehlen die Türen, „weil wir ein offenes Haus sind“, erklärt Andreas Weischede, der Leiter des Hauses. Gleichzeitig bleibt die Privatsphäre der Bewohner in ihren Zimmern stets gewahrt.

Das bestätigt Margarethe Petrat, die sich freut, ein Zimmer an der Schilfstraße zu haben. Anneliese Junck und Else Espey betrachten immer wieder die neuen Bilder in den Gängen. „Diese alten Ansichten aus der Nachbarschaft erinnern uns an unsere Jugend. Das war früher hier ländlich und staubig“, erinnern sich die beiden. „Wir haben hier eine schöne Gemeinschaft. Und wenn es jetzt warm bleibt, können wir im Hof sitzen oder auch den Garten besuchen.“

Arbeit im Schrebergarten

„Die Arbeit in einem Schrebergarten am Klaumer Bruch gehört ebenso zu den Projekten des Hauses wir der Kontakt zu den Tieren auf dem Hof der Familie Broemse“, beschreiben Andreas Weischede und Monika Dürr von der Öffentlichkeitsarbeit. „Die Senioren lieben diesen Austausch, weil er Abwechslung in ihren Alltag bringt.“ Und die Konfirmanden können im Seniorenstift den Rollstuhlführerschein machen – einen generationenübergreifendes Projekt.

„Die meisten unserer Bewohner kommen aus Dellwig“, sagt der Leiter des Hauses. „Daher sind wir auch in die Nachbarschaft gut integriert.“ Entsprechend viele inspizierten des runderneuerte Haus auch bei der Wiedereröffnung. „Wir wohnen in absehbarer Zeit vielleicht auch hier“, zeigte ein Paar auf ein Fenster in der zweiten Etage.