Nicht nur die Menschen haben die Essener Helfer im Blick: Die Tierrettung Essen hat sich zu viert ins Krisengebiet aufgemacht, um Nutz- und Haustiere in den verlassenen, vom Wasser überfluteten Ortschaften zu retten. „Erst waren wir in Magdeburg, dann drei Tage in Aken“, berichtet Tierretter Stephan Witte. Eingebunden in den Katastrophenschutz, der von Bitterfeld aus die Aktionen steuert, sammelten sich im Rettungswagen am Wochenende irgendwann gut 30 Meerschweinchen. Umherirrende Ziegen, eingeschlossene Schafe, herrenlose Hunde, hilflose Schweine und ausharrende Katzen haben die Helfer ebenso aus den Fluten gerettet.

Nur die Glücksmomente mit den Herrchen und Frauchen gab es bislang noch nicht: „Die Tiere werden erst einmal in Tierheimen und Pflegestellen untergebracht und versorgt, denn ihre Besitzer haben ihre Heimatorte verlassen“, schildert Witte. Besonders knifflig war nach seinen Angaben die Rettung eines bissigen Schäferhundes per Boot. Mit dem Maulkorb auf der Schnauze ging’s für den sichtlich überforderten Vierbeiner wieder aufs Trockene. Am gestrigen Spätnachmittag machten sich die Essener Tierretter erstmal wieder auf den Heimweg. Witte: „Am Wochenende wollen wir wiederkommen und weiter helfen.“

Care-Pakete mit Pumpen aus Essen

Für unbürokratische Hilfe entschied sich am Sonntag auch die Firma „Söndgerath Pumpen“ aus dem M1-Gewerbepark im Norden. „Wir bekamen eine Anfrage der Stadt Magdeburg für Pumpen“, berichtet Andreas Söndgerath. Mit seinen Mitarbeitern stellte er spontan entsprechende Hochwasser-Pakete zusammen und schickte sie per Eilkurier nach Sachsen-Anhalt. Dort kamen sie Sonntagabend an und sind seither im Einsatz. „Diese Pakete haben wir gespendet. Natürlich brummt bei uns derzeit das Geschäft, aber wir wollten unbürokratisch der Stadt und ihren Anwohnern helfen. Mit Ausschreibungen und allem drum und dran hätte das gedauert“, berichtet Söndgerath, der 2002 bereits in Dresden Hochwasser-Helfer für einen Tag war. Die Pumpen, mit denen Wasser aus den Kellern gesaugt werden kann, seien handlich. Er hoffe, die Stadt gebe sie zahlreich an Privatleute weiter.

Eine kleinere Spendenaktion haben die Kinder des Jugendrotkreuzes Borbeck ins Leben gerufen: Am Montag, 17. Juni, verkaufen sie von 14 bis 18 Uhr vor der Edeka-Filiale am Wolfsbankring 34 Waffeln.