Frohnhausen. .

Bewegung, Spaß und Spiel – mehr brauchen Kinder eigentlich nicht, um glücklich zu sein. Beim Stadtteilfest im Riehlpark, zu dem das Jugendamt eingeladen hat, demonstrieren die Kleinen eindrucksvoll, worauf sie Lust haben: Jeder Hindernis-Parcours wird gemeistert, die Torwand ist umlagert, die Bastelstände sind bis auf den letzten Platz besetzt. Dazu gibt es Waffeln, geschnitztes Gemüse, gesunde Getränke und ein buntes Bühnenprogramm.

Aber in einem Stadtteil, der zu den kinderreichsten gehört, wo Kinderarmut und soziale Verwahrlosung Themen sind, die unter den Nägeln brennen, hat sich das Jugendamt nicht für ein bisschen bunten Spielspaß hinbegeben. „Wir wollen uns und unsere Projekte aber auch die zahlreichen Partner, die im Stadtteil aktiv sind, vorstellen“, sagt Klaus Tanschek, im Jugendamt zuständig für den Bezirk III. Jugendarbeit zum Anfassen und dabei Hemmschwellen abbauen, lautet das Motto.

Eine Initiative, die in Frohnhausen regelmäßig Station macht, ist das Kindergesundheitsmobil. „Seit wir jeden Mittwochnachmittag im Riehlpark stehen, haben wir guten Zulauf“, sagt Kinderarzt Werner Schimana. Zum Team gehören Sozialarbeiter Timo Müller, Fahrer Christophe Okonin und die Ehrenamtliche Anja Stenzel. Gesunde Ernährung und Bewegung, Prophylaxe, Impfungen sind nur einige Themen, zu dem das Team aufklärt. Wenn das Kindergesundheitsmobil selbst nicht weiter weiß, kann es auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen – und die Betroffenen weiter vermitteln.

„Gerade in Frohnhausen sind die Strukturen und Kooperationen in Bezug auf Kinder und Jugendarbeit, schon sehr gut und fortgeschritten“, sagt Bezirksbürgermeister Klaus Persch. Frohnhausen, so Persch weiter, sei, was die Altersstruktur angeht, allerdings auch ein sehr junger Stadtteil. „Es gibt noch genug zu tun“, glaubt auch Uta Wein. Die Sozialarbeiterin, angestellt beim Diakoniewerk, stellt das Bildungs- und Teilhabepaket in den Schulen des Bezirkes vor, vermittelt Förderunterricht, begleitet Schulwechsler und -anfänger, klärt auf. Schulbezogene Jugendsozialarbeit heißt das in der Fachsprache.

Das Programm, gefördert vom Bund, läuft Ende des Jahres allerdings aus. Ob dann die Kommune einspringt und die knapp 80 Sozialarbeiter, die für das Projekt eingestellt wurden, weiter beschäftigt, steht in den Sternen. „Es wäre fatal, einem Projekt, das gerade gut läuft, den Boden unter den Füßen wegzuziehen“, sagt Wein.