Nach der Demonstration am Sonntag fordern Mitglieder der Bundestagsfraktion Die Linke Aufklärung zur Vorgehensweise der Polizei. Rund 500 Teilnehmer hatten in der Innenstadt ihre Solidarität mit den Menschen in der Türkei bekundeten, die gegen die Erdogan-Regierung protestieren. Nach der Demo kam es nach Ausschreitungen wie berichtet zu neun Festnahmen.

„In Folge des Polizeieinsatzes musste eine Abgeordnetenmitarbeiterin, die sich zuvor als solche zu erkennen gab, verletzt ins Krankenhaus. Dies ist unerträglich. Wir werden sowohl den Bundestagspräsidenten Lammert informieren, wie auch rechtliche Schritte einleiten“, kündigen Niema Movassat und Sevim Dagdelen (Die Linke) an. „Eine Gruppe von 60 bis 80 Teilnehmern wurde zudem am Hirschlandplatz eingekesselt“, sagt Movassat.

Jugendliche provozierten

Die Ausschreitungen begannen, als sich rund 50 Demo-Teilnehmer auf dem Weg zum Hauptbahnhof befanden und von etwa fünf Jugendlichen vermutlich kurdischer Herkunft provoziert wurden, sagt Polizei-Sprecher Ulrich Faßbender. Die bewarfen die Polizei mit Flaschen, anstatt dem Platzverweis zu folgen. Drei von ihnen traf die Polizei am Hirschlandplatz an, wo die Jugendlichen den Schutz der Gruppe gesucht hätten. „Nicht die Polizei hat provoziert, die Beamten umstellten die Gruppe, um die Personalien der Provokateure aufzunehmen und so Anzeige erstatten zu können“, so Faßbender, dem bislang keine Anzeige verletzter Personen vorliege.